![]() Freie Presse 7. Februar 1992 |
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"Feuerwehr ist Aufgabe der Gemeinde", urteilte um 1996 ein Gericht. "Beiträge dafür zu erheben, ist nicht rechtens." Damit waren auch in Krumhermersdorf diese Beiträge vom Tisch. - Eigentlich logisch, sagt man sich, wofür bezahle ich denn Steuern. Eine ganz andere Frage ist es, ob diese ausreichen für die Aufgaben der Gemeinde. Und ob die Gemeinde sich ansonsten Prestigeobjekte wie die komplette Neuausstattung des Rathauses leisten kann. |
Bürgermeister Jörg Tausch rechnet so mit Einnahmen für die Gemeinde in Höhe von etwa 30.000 Mark. Das werde die jährlichen Kosten für die Feuerwehr jedoch nur zum Teil decken. Das Gesetz erlaubt zwar Beiträge bis zu 200 Mark - angesichts der Einkommenslage im Ort konnten sich die Abgeordneten jedoch derzeit nicht entschließen, einen kostendeckenden Beitrag zu erheben. Schließlich habe auch die Partnergemeinde Unterschneidheim ihre Bürger bisher nur einen Beitrag von 60 Mark zahlen lassen.
Seit langer Zeit geplant und immer wieder ausgefallen: Bürgerfragestunde. Die Telekom baut den Polizeiturm auf Krumhermersdorfer Flur um. Muß nicht bei einer Nutzungsveränderung erst die Gemeinde gefragt werden? Jeder Privatperson würde man in solchem Fall eine Ordnungsstrafe auferlegen. Warum also nicht die Telekom auch? Der Bauausschuß wird sich nunmehr damit zu befassen haben.
Erhitzte Gemüter»...dann müßten wir wohl noch einen einstellen!« Ein wenig Zorn war schon herauszuhören aus dieser Stellungnahme zu einer Kritik. Es ging um die Preiserhöhung fürs Essengeld in der Krumhermersdorfer Schule.
Der Bürgermeister rechnete vor: Genau diese Aussage sorgte für erregten Meinungswechsel: An der Notwendigkeit dieser Preiserhöhung bestand nämlich gar kein Zweifel unter den Abgeordneten. Aber ein Aushang in der Schule am Tag nach den Elternabenden ist für solch einen Beschluß einfach zu wenig; das muß man vorher erläutern. Wozu hat man denn ein Gemeindeblatt, welches paradoxerweise wegen Informationsmangel im Januar nicht erscheinen konnte. Eine Dreiviertelstunde Aufregung im Gemeindeparlament, Verärgerung im Dorf, das wäre zu verhindern gewesen, wenn man diese Entscheidung »den Betroffenen lang und breit erläutert hätte.«. Warum sollte man eigentlich nicht? |