April.1993 Freie Presse
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Sonderführungen sind möglich
Zschopauer Besucherbergwerk hat neue Öffnungszeiten - Einblick in Traditionen

Rolf Langer, Mitglied des Zschopauer Heimatvereins und aktiv in der Arbeitsgruppe Altbergbau beim Aufräumen im Huthaus. In der Nacht zum Montag brachen Unbekannte ein, knackten eine Kiste mit Mineralien auf, nahmen technische Geräte mit und verwüsteten die Räume. Schaden in Höhe von 800 Mark entstand.

ZSCHOPAU (red). Wie die Arbeitsgruppe Altbergbau im Zschopauer Heimatverein mitteilt, gelten für das Besucherbergwerk ab sofort neue Öffnungszeiten. Das Besucherbergwerk ist vom 14. bis 17. April; am 1. und 20. Mai, vom 3. bis 5. Juni, am 17. Juni, 15. Juli, am 19. August, anläßlich des Schloß-und Schützenfestes in Zschopau am 26. August, am 16. September, am 3. und 21. Oktober, am 18. November, am 3. und 17. Dezember geöffnet. Besucher können sich dann in der Zeit von 14 bis 18 Uhr mit den Traditionen des Bergbaus in Zschopau vertraut machen. Sonderführungen außerhalb der Offnungszeiten sind ebenfalls möglich, sie sollten im voraus bei Dr. Gründler, Telefon 03725/22722, angemeldet werden.

Über lange Zeit übte der Bergbau einen beachtenswerten Einfluß auf die Entwicklung Zschopaus aus. Seit Beginn des 14. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ist er mit mehreren Unterbrechungen nachweisbar. Zschopau erlangte in dieser Zeit sogar den mit allerlei Vorteilen verbundenen Status einer Bergstadt. Abgebaut wurde vorwiegend silberhaltiger Bleiglanz. In gewissem Maße spiegelt sich hier die Entwicklung des sächsischen Silbererzbergbaues wider.

In Zschopau gab es zu verschiedenen Zeiten mehrere Bergwerksanlagen sowohl im Westen als auch im Osten der Stadt. Die über einen längeren Zeitraum wohl Bedeutendste war die sogenannte "Heilige Dreifaltigkeits-Fundgrube". Eine ihrer Nebenanlagen ist das Besucherbergwerk.

Die Führung durch dieses Bergwerk dauert etwa 45 Minuten. Die Temperatur unter Tage beträgt sommers wie winters acht bis zehn Grad. Kleidung, Helm, Geleucht werden zur Verfügung gestellt.

Bereits seit 1985, verstärkt seit dem Jahre 1991, bemüht sich die Arbeitsgruppe Altbergbau, die Geschichte des alten Zschopauer Bergbaus wissenschaftlich zu erforschen, die Grubenbaue zu sichern, auszubauen und für die Nachwelt zu erhalten. Soweit dies aus Sicherheitsgründen möglich ist, sollen die Anlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. So wurde im Jahre 1992 anläßlich des Stadtfestes besagtes Besucherbergwerk in der Nähe des Steghauses an der Krumhermersdorfer Straße eröffnet. In diesem Jahr soll ein Bergbaulehrpfad folgen.