Krumhermersdorfer Familie von einem Elch überrascht
Tier Montagabend am Bornwald gesichtet - „Eine Sensation"

Von Sandra Häfner

Elche, so wie hier der Bulle Toke in einem Gehege im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, ernähren sich von Ästen. Im Bornwald wartet auf den nun entdeckten Elch genügend Futter.

Ist der verschwundene Elch von Altenberg in der Nähe des Bornwalds aufgetaucht? Diese Frage hat sich am Montagabend die Krumhermersdorfer Familie Uhlig gestellt, als sie auf einem Feld in unmittelbarer Nähe ihres Hauses einen Elch entdeckte.

»Mein Kind, das zu Fuß aus Richtung Großolbersdorf kam, hat ihn zuerst gesehen und mir eine SMS geschickt«, erzählt Heide Uhlig. Also sie gleich nach deren Empfang aus dem Haus stürmte, »stand 20 Meter vor mir ein Elch, sozusagen Auge in Auge«, erinnert sich die Krumhermersdorferin. Auch ihr Mann identifizierte das große Tier als einen Elch. »Er war größer als ein Pferd und hatte kein Geweih«, berichtet die Frau, hinter deren Haus in 50 Meter Entfernung die ersten Bäume des Bornwalds stehen. Angst habe sie nicht gehabt, das Tier sei auch nicht sofort ausgerissen. »Später ist es dann in Richtung Bornwald fortgelaufen«, erzählt Heide Uhlig.

Siegfried Wagner, Jäger im Bornwald, hält es für möglich, dass sich in dem Wald ein Elch aufhält. »Wahrscheinlich aber nur auf der Durchreise. Der Bornwald mit den vielen Touristen ist für einen Elch wenig geeignet. Er benötigt größere Wälder, in denen es völlig ruhig ist. Eine Sensation ist es aber schon, dass hier ein Elch auftaucht«, sagt Siegfried Wagner. Er rät Waldbesuchern, die auf den Elch stoßen sollten, ihn in Ruhe zu lassen. Es sei aber wahrscheinlicher, dass das Tier schon weitergezogen ist. Rund 50 Kilometer könne ein Elch in einer Nacht zurücklegen. Laut Jens Beyer, Geschäftsführer der Agrarprodukte Krumhermersdorf GmbH, auf deren Feld das Tier gesichtet worden war, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Altenberger Elch im mittleren Erzgebirge aufgetaucht ist. »Es ist möglich. Elche wandern sehr weit.«


2009