Die Salzstraße

verlief früher hier ganz in der Nähe, wahrscheinlich mitten durch Krumhermersdorf.
Diese Ansicht ist nicht ganz falsch, aber ...

Salzstraße wurde die Verbindung nach Böhmen erst nach der Besiedlung des Erzgebirges genannt. Vorher hieß sie nur "Der alte Fußweg nach Böhmen". Und der verlief "von der Zschopau bis zur Pockau" und weiter nach Zöblitz, von dem 1323 die Rede ist als "Städtchen Zöblitz mit der Zollstelle". Wie verlief der Weg nun konkret?

Zur Herrschaft Rauenstein gehören unter anderem Krumhermersdorf und halb Berthelsdorf, schreibt man 1369 auf. Die Grenzen Berthelsdorfs lassen sich noch gut ermitteln. Sicher kann man dieses Gebiet auf verschiedene Arten halbieren. Sinnvoll erscheint, die Trennung quer zum Dorfbach zu legen, so erscheint das Gebiet Rauenstein doch einigermaßen abgerundet. Dieses Gebiet Rauenstein ist aber auch gleichzeitig der Südzipfel des Hersfelder Landes, seine Südwestgrenze muß daher der Böhmische Fußweg sein. Dieser muß also Krumhermersdorf ganz und Berthelsdorf halb eingeschlossen haben.

Voraussetzung für die Lage des böhmischen Weges nordwestlich von der Kreuzbuche war, Krumhermersdorf ganz und Berthelsdorf halb ins Hersfelder Gebiet zu legen.

Weg A kann diese Voraussetzung nur erfüllen, wenn man ein Stück von Krumhermersdorf wegrechnet. Zwar umging er das Quellgebiet des Hohndorfer Bachs, doch führte er steil über den Pilzhübel und durch das sumpfige Grenzbachtal.

Weg B ist die gerade Fortsetzung der Straße von Zschopau aus. Er ist 1821 in einer Landkarte zu finden als Grenzweg zwischen Feld (nordöstlich davon) und Wald, dem sogenannten Reudenholz. Auch er führt durch sumpfiges Grenzbachgebiet

Weg C umschließt etwas mehr als Krumhermersdorf, umgeht aber das Grenzbachtal. Man findet ihn bis zu der heutigen Stelle "Am Kreuz", den weiteren Verlauf könnte man auf dem Flügelweg 1 suchen.

Für die südöstliche Seite des Weges fällt es schwerer, seinen Verlauf anzugeben.
  1. Der Weg muß Berthelsdorf etwa halb teilen
  2. Er muß nördlich an Lauterbach und Niederlauterstein vorbeiführen - beide gehörten nicht zum Hersfelder Land.
  3. Er muß gegenüber der Burg Niederlauterstein die Pockau kreuzen - denn dort lag die Burg Nidberg, die in der Litunde angegeben ist.
Für den angegebenen Verlauf spricht

Mit dieser Böhmischen Straße war's vorbei, als Marienberg entstand. Bereits 1533 beschwerten sich die Lautaer Bauern über die Belästigungen durch den starken Verkehr nach der neuen Stadt. 1542 entschied der Kurfürst, es müsse jetzt jeder die neue Straße durch die neue Stadt (Marienberg) benutzen, wer auf der alten Straße erwischt würde, zahle Strafe. Der Straßenverlauf bei Krumhermersdorf änderte sich dabei praktisch nicht. Der Bau der neuen Marienberger Straße im Dischautaltat das viel entscheidender!


C+H Doerffel
Krumhermersdorf,
Ortsgründung Zurück zur Hauptseite