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Literatur Drucke |
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Bereits im 15. Jahrhundert war das "Warme Bad" bei Wolkenstein auf Grund seiner Heilwirkung weitbekannt. Das wohltuende Wasser, in dem Natriumhydrogenkarbonat gelöst war, hatte eine Temperatur von 29 Grad Celsius.
In diesem Warmbad weilte gegen Ende des 15. Jahrhunderts die polnische Gräfin von Niembsch zu einem Kuraufenthalt. Sie war zu dieser Zeit schwanger und begab sich, da die Zeit ihrer Niederkunft bald bevor stand, auf die Heimreise in Richtung Dresden. Doch schon nach acht Kilometer Wegstrecke gebar sie auf offener Straße einen Sohn. Sicherlich war die Geburt mit allerlei Schwierigkeiten verbunden, denn die Gräfin ließ an jener Stelle der Entbindung später dieses Marienbild aus Dankbarkeit errichten (1).
Das Bild, Mariä mit rotem Gewand, welches ein blauer Mantel deckt und in der rechten Hand den Jesusknaben hält, ist auf eine Kupfertafel gemalt, die eine Höhe von 45 und eine Breite von 35 Zentimetern hat. Der Dresdner Professor Krause stellte bereits 1929 fest, daß dieses Bildnis um 1500 entstanden ist und von einem Maler gefertigt wurde, welcher der Schule des Künstlers der berühmten Schwarzen Madonna von Czestochowa VR Polen) entstammt.
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Ein Jahrzehnt später wurde es in Dresden restauriert und kam dann wieder nach Hilmesdorf zurück. Seit dem 6. Mai 1955 ist es nun wieder rechtmäßiger Besitz der Stadt Lengefeld. Aus verständlichen Gründen der Sicherheit ob des hohen Kunstwertes des Originalbildes hat man am 22. September 1955 wurde auf einem Eichenpfahle eine Kopie des Marienbildes angebracht Das Original befindet sich in der katholischen Kapelle "St. Josef" zu Lengefeld als Leihgabe. Der katholische Pfarrer König hielt daraufhin am 2. Oktober 1955 am Marienbild an der F 101 einen Dankgottesdienst zur Erinnerung ab. Gepflegt wird das Bild ebenfalls von der katholischen Gemeinde zu Lengefeld.
Die kleine stimmungsvolle Einfriedung mit zwei Ruhebänken im geheiligten Areal gestaltete der Heimatfreund Gottfried Morgenstern vom Kalkwerk Lengefeld. Das Marienbildnis ist zudem das älteste bisher bekannte sakrale Denkmal (3) der Stadt Lengefeld im Kreis Marienberg.
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Öderschen Landkarte (um 1590) als "Margenbild" bezeichnet, eine Falschlesung ist ausgeschlossen. Das entsprechende Symbol deutet auch eher einen Grenzstein als ein Marienbild an.