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Schul- und Heimatfest 1960 Krumhermersdorf
Festschrift


Autoren unbekannt. Krumhermersdorf 1960

Aus Krumhermersdorfs Vergangenheit

Unser Freibad
Südöstlich von Zschopau, in einem langen, gewundenen Tale, liegt unser Heimatort Krumhermersdorf, der am 31.12.1959 2437 Einwohner zählte. Da das Tal eine doppelte S-Krümmung aufweist, der Ort etwa 4 km lang ist und von etwa 320 bis 600 m ansteigt, ist es sehr schwer, in der umgebenden Landschaft einen Punkt zu finden, von dem aus man Krumhermersdorf vollständig überblicken könnte. Der dafür günstigste Punkt liegt in der Nähe der Höhe 571,3 westlich der Staatsstraße Waldkirchen-Börnichen, in der Nähe des Kinderheimes Börnichen. Ganz Krumhermersdorf mit allen seinen Windungen sehen zu können, dürfte nicht oft vorkommen. Diesen Windungen verdankt auch Krumhermersdorf seinen Namen: Krommenhermstorf -Krommenhermbsdorff - Krumenhermssdorf - Krummhermersdorf und schließlich wie heute Krumhermersdorf.

Nach Reinhold Timme, Zschopau, wird die Kirche von Krumhermersdorf in einer Urkunde von 1292 erwähnt, also hat Krumhermersdorf um diese Zeit schon bestanden. Unser Ort hat viele Male Kriegsnotzeiten überstehen müssen: 1613 war ein Pestjahr, nach 1635 wütete abermals de Pest; Teuerungen, zumeist mit Hungersnot verbunden, erlebte Krumhermersdorf 1772, 1816-1817 und 1888; Hochwasser, das durch schwere Gewitter mit wolkenbruchortigem Regen und Hagelschlag verursacht wurde, richtete am 11. Mai 1890 und am 22. Mai 1898 großen Schaden an. Der Dreißigjährige Krieg (1632-1635 hatte unser Ort von durchziehenden Kriegsheeren schwer zu leiden, darunter General Holkens Reiter, die auf Befehl des Generals das Dorf angesteckt haben und niederschlugen, was sie antrafen), der Siebenjährige Krieg, die napoleonischen Kriege und schließlich die beiden Weltkriege hinterließen furchtbare Spuren.

Trauerten und weinten nach dem ersten Weltkrieg schon Frauen und Mädchen um 70 gefallene, 9 vermißte und 10 an den Kriegsfolgen verstorbene Männer, Brüder und Söhne, so waren noch dem noch viel grausameren zweiten Weltkrieg gar 116 Gefallene und 80 Vermißte zu beklagen, wozu noch die 17 Toten (darunter 2 Kinder) kamen, die die Bombennacht vom 14. zum 15. Februar 1945 als Opfer forderte. Wieviele Häuser waren durch den Bombenangriff Trümmerhaufen geworden! Sehr, sehr viele Häuser waren zu Ruinen geworden, deren Fenster man mit Brettern zugeschlagen hatte, um sich notdürftig vor Wind und Wetter zu schützen. Wieviele Menschen besaßen nur noch das, was sie auf dem Leibe hatten, weil alle ihre Habe ein Raub der Flammen geworden war.

Daß es trotzdem möglich war, die gröbsten Schäden zu beheben, beweist uns, was eine Gemeinschaft von Menschen unter der richtigen Leitung alles vermag. Diese richtige Leitung hatte inzwischen die Arbeiterklasse übernommen.

Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung unseres Ortes

Um die Jahrhundertwende wurden Versammlungen der Arbeiter unter freiem Himmel abgehalten, weil niemals Lokale zur Verfügung gestellt wurden. So hielt man auch bei uns in Krumhermersdorf Versammlungen auf dem Berg bei den Genossen Grüner und Hunger ab. Dort sprachen unter anderem einmal Emil Rosenow und einmal Pastor Gehrer. In Krumhermersdorf wurde 1908 eine Parteigruppe der SPD gegründet. Zu den Gründern gehörten unter anderen die Genossen Emil Hunger, Karl Löschner, Johann Richter, Gustav Grüner, Paul Melzer, Hermann Richter, Paul Harnisch, Max Hieckel, Bruno Nestler und Otto Brödner. Die organisatorische Zusammenarbeit war in dieser Zeit sehr gut, weil alles durch Kampf erworben werden mußte.

Die Gründung der KPD am 30.12.1916 in Berlin war das bedeutendste Ereignis in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, spiegelte es doch die wichtige Erkenntnis wider, daß nur eine wirklich revolutionäre Kampfpartei die kommenden Aufgaben erfüllen konnte. Deshalb wurde bereits im Juni 1919 in Krumhermersdorf eine Zelle der KPD gegründet. Mitbegründer waren die Genossen Emil Hunger, Gustav Grüner, Max Hieckel, Paul Harnisch, Albin Hunger, Otto Brödner, Fritz Grüner, Paul Melzer und Kurt Melzer. Genosse Paul Harnisch übernahm die Funktion des Ortsgruppen-Vorsitzenden. Das Gemeindeparlament setzte sich zu jener Zeit aus 11 SPD- und 4 bürgerlichen Vertretern zusammen. Von den 11 SPD-Abgeordneten stießen 5 zur KPD.

Im Jahre 1920 festigte sich die Partei durch den Beitritt neuer Mitglieder.

1923 erfolgte der Einmarsch der Reichswehr in unseren Ort. Es fanden Haussuchungen statt bei den Genossen Grüner und Hunger. Aber trotz dieser und aller folgenden Schikanen war 1926/29 die KPD eine der stärksten Parteien im Gemeindeparlament. In einer Aktionseinheit mit der SPD wurde der Genosse Max Roscher als Bürgermeister gewählt, aber von der Amtshauptmannschaft Flöha nicht bestätigt (der VEB Buntsockenwerk trägt seinen Namen). Aus den Wahlkämpfen dieser Zeit ist heute noch an der Wasserbaubrücke Wahlpropaganda der KPD und SPD sichtbar. Als Hitler 1933 zur Macht gekommen war, dehnte sich die Verhaftungswelle auch auf unseren Ort aus.

Vom 13.3. bis 13.4. wurden die Genossen Alfred Marx, Georg Messig, Emil Hunger nach Plaue bei Flöha geschleppt und dort mißhandelt. Doch trotz des Verbots der KPD wurde auch in unserem Ort die illegale Arbeit weitergeführt. 1936 begannen erneut die Verhaftungen wegen illegaler Parteiarbeit. Die Genossen Paul Grüner, Max Böhm, Gerhard Rouscik, Fritz Melzer, Hans Melzer und Otto Neubert wurden zu 2 bis 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Während der Haftzeit verstarb der Genosse Böhm 1937 im Zuchthaus in Halle. Einzelnen Genossen gelang es damals, unter schwierigsten Bedingungen ins Ausland zu emigrieren. So konnte z. B. Genosse Emil Hunger noch rechtzeitig in die CSR fliehen. Jedoch wurde er beim Einfall der Hitlertruppen 1939 bei Prag wiederholt verhaftet und zu 21 Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Zwickau und Waldheim verbüßen mußte. Der Genosse Willy Löschner ließ als Mitglied der Internationalen Brigaden sein Leben bei Madrid im Kampf des spanischen Volkes gegen die Franko-Faschisten.

Nach der bedingungslosen Kapitulation der Hitlerwehrmacht 1945 wurde zu Parteineugründungen geschritten. Es gab in unserem Ort die KPD, SPD und CDU, die sich durch Bildung des demokratischen Blocks alle zum gleichen Ziel bekannten, die antifaschistisch-demokratische Ordnung in Krumhermersdorf zu verwirklichen. Nachdem KPD und SPD am 21.4.1946 sich zur SED vereinigt hatten, konnte sich nunmehr der gesamte Aufbau unter Führung der Arbeiterklasse auch in unserem Ort vollziehen. Dieser Aufbau war nicht einfach und bedurfte einer sehr guten und zielgerichteten Leitung. Denn der Faschismus hatte uns nicht nur Trümmer in materieller, sondern auch in geistiger Hinsicht hinterlassen.

Unsere Schule

Auch der Schule hatte der faschistische zweite Weltkrieg tiefe Wunden geschlagen.

Während des Bombenangriffes vom 14. ,15. Februar 1945 wurden in beiden Schulgebäuden sämtliche Fensterscheiben zertrümmert, so daß Anfang Oktober 1945 zum Wiederbeginn des Unterrichts. diese noch größtenteils mit Brettern beschlagen waren.

Aber noch weitere Schwierigkeiten gesellten sich dazu. Einichtungsgegenstände und Werkzeuge waren entwendet worden, Lehrbücher und Schreibmaterial konnte kaum beschafft werden. Doch werktätige Menschen, Söhne und Töchter der Arbeiterklasse übernahmen die Bildung und Erziehung der Schuljugend. Das war die wesentlich Voraussetzung für die Entwicklung für eine demokratische Schule. Ein neuer Geist und mit ihm die Ideen des Friedens und der Völkerfreundschaft waren in die Schulstube eingezogen.

1948 wurde die Pionierorganisation gegründet, der jetzt 97% aller Schüler angehören. Seit dieser Zeit nehmen unsere Schüler aktiv am Aufbau unserer Heimat teil. Sie erfüllen das Vermächtnis unseres unvergeßlichen Arbeiterführers Ernst Thälmann, dessen Namen sie mit Stolz tragen.

In den folgenden Jahren war es möglich, mit Unterstützung unserer Staatsorgane zwei Wünsche zu verwirklichen, die jahrelang Inhalt vieler Diskussionen waren. Aus der alten Scheune des ehemaligen Gemeindegutes entstand unsere Turnhalle, die im Jahre 1956 unserer sportbegeisterten Jugend übergeben werden kannte.

Der ehemalige Börnichener Teich wurde durch viele regsame Hände in ein Freibad verwandelt, auf das wir besonders stolz sein können und das in weitem Umkreis seinesgleichen nicht findet. Der zahlenmäßige Wert dieser beiden Einrichtung beträgt:

Turnhalle (einschl. NAW-Leistungen in Höhe von DM 13676,52) DM 66243,67. Freibad (einschl. NAW-Leistungen in Höhe von DM 36 468,22) DM 123568,59.

Der Wert der beiden Einrichtungen ist bei weitem höher zu veranschlagen; denn durch sie ist es möglich, den Sportunterricht so durchzuführen, wie es der Lehrplan erfordert.

Turnhalle Innenansicht
Schon sehr alt ist in unserem Orte der Kampf um ein einziges, zentral geleges Schulgebäude. So wurde immer und immer wieder Stückwerk geleistet: 1885 wurde das obere Gebäude der Schule gebaut, das untere Gebäude der Schule mußte sich zweimal einen Anbau gefallen lassen. Dabei wurde jedesmal der Gedanke einer Zentralschule aufgeworfen, aber stets wieder zunichte gemacht. Deshalb ist es ein nicht zu unterschätzender Fortschritt, daß unser Arbeiter-und-Bauern-Staat mit Beginn des Schuljahres 1953 beide Schulen unseres Ortes zu einem Schulsystem vereinigt und unter eine Leitung gestellt hat. Damit wurde eine Zersplitterung beseitigt, die der Bildungs- und Erziehungsarbeit entgegenstand.

Oberschule Gebäude I
In der ehemaligen Gaststätte Seidel konnte 1955 ein Schulhort eingerichtet werden, damit die Mütter unserer Schüler ohne Sorgen ihrer täglichen Berufsarbeit nachgehen können.

Die tägliche Schulspeisung hat sich zu einer ständigen Einrichtung entwickelt, deshalb macht es sich erforderlich, im Gebäude 1 eine Küche einzurichten.

Auf dem V. Parteitag der SED wurde beschlossen, in der Deutschen Demokratischen Republik den Sozialismus zum Siege zu führen. Deshalb bekam auch unsere demokratische Schule neue Aufgaben gestellt und gegenwärtig sind wir dabei, die sozialistische Schule zu errichten.

Auf Grund des hohen Niveaus trägt unsere Schule jetzt zurecht den Namen ,,Zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule", die künftig die Schüler bis zur 10. Klasse führt. Jedes Jahr steigt die Zahl der Schüler, die die allgemeinbildende Schule bis zur 10. bzw. 12. Klasse besuchen. Während es in den früheren Jahren höchstens 4 oder 5 Schüler waren, sind es in diesem Schuljahr 13, die eine höhere Ausbildung erhalten. Ab 1963 werden alle Schüler bis zur 10. Klasse unterrichtet werden. Deshalb wird ab 1962 erstmalig an unserer Schule eine 9. Klasse unterrichtet

Die neue polytechnische Oberschule hat das Ziel, vielseitig und mit der Produktion verbunden zu bilden, deshalb macht es sich notwendig, der Schule auch die notwendigen Einrichtungen hierfür zur Verfügung zu stellen. Unter Leitung des Kollegen Kahl und des Elternbeiratsmitgliedes Kurt Jehmlich ist mit Unterstützung weiterer Einwohner des Ortes im Gebäude 1 ein modern ausgestattetes Experimentierzimmer entstanden, das die Lernarbeit bedeutend erleichtern und unterstützen wird. Im ehemaligen Werk V des Buntsockenwerkes ,Max Roscher" wird Anfang September dieses Jahres ein Raum eingerichtet, der zur Durchführung der Grundlehrgänge Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion dient.

Oberschule Gebäude II
Des weiteren wird noch in diesem Jahre im Gebäude II eine Wohnung zu eine weiteren Klassenzimmer umgebaut, so daß im neuen Schuljahr 10 Klassenzimmer zur Verfügung stehen.

Gegenwärtig sind folgende Lehr- und Erziehungskräfte an unserer Schule beschäftigt: Direktor Gerhard Löschner, stellv. Direktor Gottfried Kahl, Lehrer Christine Arnold, Herbert Böhm, Werner Böhm, Werner Ihle, Gerda Krug, Walter Müller, Johann Prager, Siegfried Prager, Charlotte Wolf, Harald Wolf und Heinz Zschocke.

Pionierleiter Wolfgang Richter.

Hortnerinnen Gertrud Lindner und Luise Beyer.

Unser Rathaus und die Verwaltung (1945-1960)

Noch schlimmer als im Schulwesen war es mit der Verwaltung nach dem zweiten Weltkrieg bestellt. Wenn auch das Rathaus noch stand und nicht zertrümmert war, so waren doch die Voraussetzungen für die Neuordnung der Verwaltungsverhältnisse denkbar ungünstig. Unsäglich schwer waren zu dieser Zeit die Bedingungen der Aufbauarbeit, die, bar jeder durch den unsinnigen Krieg verrpulverten Geld- und Matenalreserven, geleistet werden mußte. Eine vollkommen zerrüttete Wirtschaft

Rathaus
mit all ihren negativen Auswirkungen, unbeschreibliche Verluste an Menschen, Geld und Gut, ließen diese Aufbauarbeit unmöglich erscheinen. DM 167441,11 Rücklagen etc. waren durch den Krieg nutzlos ausgegeben, also nicht mehr vorhanden und mußten ausgebucht werden. Darlehens und Hypothekenschulden waren dagegen noch in Höhe von DM 251 215,42 vorhanden, die dann im Zuge des Abbaues der kapitalistischen Schuldenwirtschaft in den Jahren 1951/52 der Gemeinde vom Staat erlassen wurden. In Auswirkung dieses Schuldenerlasses konnten die Wasserzinsen und -gebühren rückwirkend per 1.1.1951 um 40% ermäßigt werden. Dieser Unterschied zwischen kapitalistischer und sozialistischer Wirtschaftsführung zeigt sich auch bei der Kreisumlage.

1939/40 mußte die Gemeinde an den Kreis DM 24022,00 abführen, während 1959 die Gemeinde vom Kreis DM 47 120,00 zugewiesen erhielt. Auch der Gemeindehaushalt veranschaulicht diese Aufwärtsentwicklung. 1939/40 war ein Haushaltfehlbetrag von DM 10 198,01 vorhanden. Wohingegen 1959 ein Haushaltüberschuß vor DM 7250,00 die Aufwärtsentwicklung verdeutlicht.

Allein aus diesen Zahlen geht schon hervor, daß wir, trotz aller widrigen Umstände dank der Verantwortungsfreudigkeit, der zielstrebigen und selbstlosen Arbeit vieler aufbauwilliger Menschen, Aufbauerfolge zu verzeichnen haben, die beispielhaft sind

.... Es würde zu weit führen, all durchgeführten Werterhaltungen am unbeweglichen Anlagevermögen einzeln aufzu zählen. Es seien nur die einzelnen Objekte erwähnt, an denen werterhaltend Arbeiten ausgeführt wurden: Am Rathaus, an den Schulgebäuden, am Gemeindegut, in den einzelnen gemeindeeigenen Wohnhäusern, auf dem Sportplatz, Straßen und Brücken, soweit sie von der Gemeinde zu unterhalten sind.

Für das Wasserwerk wurden 1 elektrische, automatische Schaltanlage und 2 Förderpumpen mit Motor eingebaut.

Für die Schule wurde eine große Anzahl neuer Schulmöbel und Lehrmittel beschafft Die Kindertagesstätte und der Kinderhort vollständig neu ausgestattet.

So erhält beispielsweise die Schule in diesem Jahre für sämtliche Ausgaben, außer für Schulspeisung, den Betrag von DM 26 980,00 zur Verfügung gestellt. Auch die örtlichen Zuschüsse, die für die Schulspeisung und für die Feriengestaltung der Kinder gegeben wurden, zeigen diese Aufwärtsentwicklung:

Zuschüsse   zur Schulspeisung zur Feriengestaltung
1953   2106,73 DM 1 969,48 DM
1954   2 015,79 DM 3 643,72 DM
1955   3 088,74 DM 2 080,06 DM
1956   2 673,91 DM 1 980,20 DM
1957   2 218,77 DM 2 361,18 DM
1958   6 085,68 DM 2 580,19 DM
1959   12 519,24 DM 3 405,31 DM
  insgesamt 30 708,86 DM 18 020,14 DM

Wir sehen also, Erfolge, auf die Krumhermersdorf stolz sein kann. Doch diese ganz Aufwärtsbewegung wurde nur ermöglicht durch die selbstlose Arbeit unserer aufbauwilligen Menschen, wie sie in den NAW-Leistungen zum Ausdruck kommt.

Jahr   Spenden
DM
Stunden Wert der Aufbau
stunden in DM
bis 1956   14 157,13 12 273 14 474,95
1957   612,95 2 760 4 844,15
1958   3 762,43 6 592 19 197,74
1959   2 884.68 9 289 26 663,41
  insgesamt 21 417,19 30 914 65 180,25


Auch dem Brandschutz wurde von der Gemeindeverwaltung die notwendige Beachtung geschenkt. Er wurde erweitert durch die Schaffung neuer Feuerlöschteiche und Zisternen (Feldgüter, Ganshäuser und Oberdorf). Ebenso wurde ein neuer Steiger- und Schlauchtrockenturm beschafft. Die Freiwillige Feuerwehr Krumhermersdorf, die zur Zeit einen Mannschaftsstand von 56 aufweist (einschließlich Musikkapelle) und deren Leitung dem Wehrleiter Kamerad Max Rau obliegt, erhielt 1958 vom Rat des Kreises eine neue Spritze TS 800 und 1959 durch Umsetzung von der Stadt Wolkenstein einen gebrauchten Mannschaftszugwagen. Nach 1945 brauchte die Wehr zu größeren Bränden im Orte nicht eingesetzt zu werden. Das ist ein Zeichen dafür, daß sie im vorbeugenden Brandschutz vorbildlich gearbeitet hat.

Die Poststelle Krumhermersdorfs

Am schlimmsten war es wohl um die Post bestellt. Sie war durch den Bombenangriff am 14.2.1945, man könnte fast sagen, um ein Jahrhundert zurückgeworfen worden. Nicht nur, daß ihre Räume zerstört worden waren, sondern die Post mußte von 1945 bis 1950 mit dem Handwagen von Zschopau geholt werden, also tatsächlich wie vor hundert Jahren, obwohl Krumhermersdorf von 1926 bis 1939 eine Kraftpostlinie besaß. Da die Räume der Poststelle zerstört worden waren, wurde sie notdürftig im Rathaus, dann im Werk V des Buntsockenwerkes "Max Rascher" und in Mühles Gasthof untergebracht. Alles waren nur vorübergehende Zwischenlösungen. Seit dem 13.6.1950 befindet sie sich im jetzigen Gebäude Nr. 157. Seit jenem Jahr erfolgt der An- und Abtransport der Post mit posteigenen Kraftfahrzeugen.

Da nun seit dem 1.4.1954 der Ortsteil Ganshäuser von der Poststelle Hohndorf aus bestellt wird und bei uns 5 Briefträger tätig sind, ist gewährleistet, daß jeder Haushalt bis mittags 12 Uhr im Besitz seiner Post und Zeitung ist.

Die Entwicklung der Frauenbewegung nach 1945

Der demokratische Neuaufbau konnte sich aber nicht ohne Mithilfe der Frauen vollziehen. Da die Frauen selbst erkannt hatten, wie notwendig ihre Mitarbeit war, blieben sie nicht abseits und halfen tatkräftig mit.

Es wurden überall in der damalig besetzten sowjetischen Zone kommunale Frauenausschüsse gebildet. Auch in Krumhermersdorf schritten 1945 die Frauen zur Tat. 8 Frauen nahmen damals die Arbeit auf, zu denen sich bald weitere 14 Frauen anschlossen. Sie hatten große Aufgaben zu bewältigen. Besonders das Umsiedlerproblem bereitete viele Schwierigkeiten in der Frage der Unterbringung und Versorgung mit dem Nötigsten. Infolge der starken Bombenschäden, die Krumhermersdorf erlitten hatte, war die Lösung derartiger Aufgaben doppelt schwer.

Helferinnen arbeiteten in allen Ausschüssen, die gebildet wurden. tatkräftig mit. Jeden Tag waren diese Frauen unterwegs, um ihre Aufgaben zu erfüllen.

Im Jahre 1947 wurde der Demokratische Frauenbund Deutschlands gegründet. A 12.2. wurde der vorbereitende Ausschuß für den DFD, Ortsgruppe Krumhermersdorf gebildet, und am 24.4.1947 fand in Mühles Gasthof die Gründungsfeier der Ortsgruppe statt. Es bestand somit eine einheitliche Frauenorganisation. Die aktive Freundinnen vom Frauenausschuß und viele neue Mitglieder gingen von Haus zu Haus und warben für den DFD.

So wurde der Demokratische Frauenbund nach und nach zu einer Massenbewegung. Durch die Mitarbeit im DFD wurden unsere Frauen zu aktiven Kämpferinnen für den Frieden, um damit den Neuaufbau unserer Heimat mit voranzutreiben und die Menschen im demokratischen Sinne zu erziehen. Selbst an den Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Berlin nahmen einige Freundinnen teil. Laufend gaben sie Aufklärungen in unseren Mitgliederversammlungen. Bei der Unterschriftensammlung für die Ächtung der Atomwaffen standen die Freundinnen an vorderster Stelle.

Seit 1955 wurde unsere DFD-Ortsgruppe in 2 Gruppen geteilt. Wir haben zur Zeit ca. 310 Mitglieder. Die Gruppe l hat 179 Mitglieder und wird von der Freundin Gertrud Lindner geleitet. die Gruppe II hat 133 Mitglieder unter der Leitung der Freundin Marianne Clauß.

Das Deutsche Rote Kreuz

konnte erst im Februar 1953 in Krumhermersdorf wieder ins Leben gerufen werden. In der Gründungsversammlung erschienen ca. 10 Kameradinnen und Kameraden Davon gehörten früher 5 dem Arbeitersamariterbund (ASB) an, denen sich 5 neue anschlossen.

Der jetzige Stand des DRK umfaßt 44 Mitglieder, 7 junge Sanitäter und 121 Freunde. Jederzeit sind sie zur Stelle, wenn es gilt, die erste Hilfe zu leisten oder bei sportlichen und sonstigen Veranstaltungen in Bereitschaft zu stehen.

Die Strumpfindustrie

Die gewaltige Aufwärtsentwicklung seit 1945 in unserem Ort ist im wesentlichen de Aufschwung der Industrie und hier vor allem der Strumpfindustrie zu verdanken. Da die Strumpfindustrie zur Entwicklung unseres Ortes wesentlich beigetragen hat, ist notwendig, hier etwas weiter zurückzublicken.

Sie hat sich aus handwerklichen Anfängen entwickelt. Johann Gottlieb Neubauer (geboren am 17.10.1735 in Zschopau) ließ sich als erster Strumpfwirkermeister Krumhermersdorf nieder, nachdem er 1754 seine Prüfung abgelegt hatte. Von da an finden wir in den Kirchenbüchern von Krumhermersdorf Strumpfwirkermeister und -gesellen. Zuerst kauften die Strumpfwirker ihr Material selbst ein und mußten auch den Verkauf der fertiggestellten Waren übernehmen. Später schoben sich Faktoreien dazwischen, die den Ein- bzw. Verkauf besorgten. Dabei wurden die Strumpfwirker um ihren wirklichen Lohn geschmälert, aber für den Faktor bedeutete dies ein gutes Einkommen. Aus solchen Faktoreien entstanden dann die ersten Strumpffabriken in unserem Orte.

Alte technik
1945-1948 gingen die ehemaligen Privatbetriebe Richard Oehme und Max Rauh in die Hände des Volkes über. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, hervorgerufen durch den Zusammenbruch des faschistischen. Reiches, lief in allen Werken die Produktion an und steigerte sich von Jahr zu Jahr.

Der VEB ,,KRUSO-Strumpffabriken" - ehemals Richard Oehme - wurde im Jahre 1953 mit dem VEB Buntsockenwerke ,,Max Rascher" Großolbersdorf/Erzgeb. zusammengelegt. Im Jahre 1955 übernahm der VEB Buntsockenwerke ,,Max Rascher" Großolbersdarf den Betrieb - ehemals Pauli - vom VEB Fewego und gliederte diesen Betrieb als Werk VI ein. Von diesem Zeitpunkt an ist in den Werken IV, V und VI in Krumhermersdorf in ökonomischer Hinsicht sowie in kulturellen und sozialen Belangen vieles geleistet worden.

Rathaus
Die Produktion des Werkes IV stieg von 1950 zu 1960 um 100 % an. Die Werke IV und V erhielten je einen Speiseraum, Werk IV einen Kulturraum, außerdem wurden 3 Wohnungen eingebaut.

Steil ist die Entwicklung, die die Buntsockenwerke seit Ende 1949 genommen haben. Die Produktionssteigerung des gesamten Betriebes beträgt seit 1950 211,50/5. Auch die Entwicklung des Durchschnittslohnes ist erheblich angestiegen. Verdiente 1950 ein Produktionsarbeiter im Durchschnitt 2500,00 DM, so hat er 1959 im Durchschnitt (unter Berücksichtigung aller Beschäftigtengruppen) 4000,00 DM verdient. Das ist eine Steigerung von 60%. Wichtig ist zu erwähnen, daß in allen volkseigenen Betrieben bestimmte Fonds gebildet werden. Die Höhe dieser Fonds hängt eng mit der Erfüllung des Betriebsplanes zusammen. Diese Mittel kommen der gesamten Belegschaft in Farm von kulturellen und sozialen Leistungen wieder zugute. Im Jahre 1959 haben die Ausgaben aus dem Kultur- und Sozialfonds folgende Höhe erreicht:

KulturDM44 100,00
SportDM13 300,00
SozialleistungenDM11 500,00

An Wettbewerbsprämien und als Anerkennung für besondere Leistungen sowie für das Vorschlags- und Erfindungswesen wurden im gleichen Zeitraum DM 211 400,10 DM gezahlt.

Die Erfolge des gesamten Betriebskollektivs fanden die Anerkennung unser Regierung. Am 1. Mai 1958 wurde dem VEB Buntsockenwerke Max Rascher" die hohe Auszeichnung mit dem Orden zuteil "Banner der Arbeit"

Vordem errang der Betrieb VEB Buntsockenwerke "Max Roscher" viermal hintereinander die Wanderfahne des Ministeriums für Leichtindustrie, Wettbewerbsgruppe Strümpfe, als Sieger im überbetrieblichen Massenwettbewerb. Zum gleichen Zeitraum errang die Belegschaft für vorbildliche Leistungen in der Verpflichtungsbewegung anläßlich des 40. Jahrestages der siegreichen Oktoberrevolution das Lenin-Banner des FDGB.

Große Erfolge wurden bereits errungen, aber nach größere Aufgaben wurden dem VEB Buntsockenwerke "Max Roscher" für die Perspektive gestellt. Das Werk nimmt als größter Buntsockenbetrieb der DDR im Rahmen der Volkswirtschaft einen bedeutenden Platz ein. Die Erhaltung und der weitere Ausbau der Stellung unserer Strumpfindustrie auf dem internationalen Markt erfordern die rasche und vollständige Anpassung der Produktion dieser Erzeugnisse, auch in modischer und qualitativer Hinsicht, sowie in der entsprechend gesteigerten Menge und setzen gleichzeitig auch die Anwendung der modernsten Produktionstechnologie voraus. Die im Zuge der durchzuführenden Rekonstruktionsmaßnahmen bis 1965 vorgesehene betriebliche Entwicklung beinhaltet die Ausstattung des Werkes 100 %ig mit vollautomatischen Klein-Rundstrickautomaten. Mit diesen Vollautomaten ist der Betrieb in der Lage, die Arbeitsproduktivität erheblich zu steigern und trägt somit wesentlich zur Lösung der ökonomischen Hauptaufgabe bis 1961 und zur Realisierung der Beschlüsse des Siebenjahrplanes bei. Weiterhin gewährleisten die Vollautomaten in ihrer technischen Ausstattung vorwiegend das Verarbeiten von synthetischen Fasern. Mit dieser neuen Technik hat der Betrieb in der Buntsockenproduktion in Bezug auf Musterung, modische Artikel, Qualität und Neuheiten das Weltniveau erreicht. Diese neuen Erzeugnisse, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig sind und dem verwöhntesten Geschmack ihrer Träger entsprechen, sind das Zeichen der stetigen, schnellen Aufwärtsentwicklung der volkseigenen Industrie.

Auch der Betrieb Hermann Oehme, der seit dem 1.7.1957 mit staatlicher Beteiligung arbeitet, trägt mit seinen ca. 160 Beschäftigten zur Verwirklichung der gleichen Ziele bei. In der gleichen Weise sind daran beteiligt die Betriebe Lindner und Mehner mit den verschiedensten Erzeugnissen der Holzindustrie sowie alle Handwerker unseres Ortes.

Die Handelsorganisation

Konnten wir schon bei Betrachtung der Gemeindeverwaltung eine Aufwärtsentwicklung erkennen, die staunenswert war, so ergab sich aus der Betrachtung der Industrie, daß diese Erhöhung des Lebensstandards unserer Bevölkerung hervorging aus der gesteigerten Produktion der Werktätigen unter der Führung der Partei der Arbeiterklasse. Diesen steigenden Wohlstand verdeutlichen am besten die Umsatzzahlen der Verkaufsstellen von HO und Konsum.

HO-Warenumsatz in Krumhermersdorf

Der Warenumsatz in Lebensmitteln (Verkaufsstelle 12) betrug:

1954 141 600,00 DM 1957 191 300,00 DM
1955 194 000,00 DM 1958 227 300,00 DM
1956 196 000,00 DM 1959 243 900,00 DM

Aus dieser Gegenüberstellung ist zu ersehen, daß trotz der mehrmalig durchgeführten Preissenkungen der Umsatz von Jahr zu Jahr angestiegen ist

Im August 1959 wurde die Verkaufsstelle mit einem Kostenaufwand von 366,00 DM auf Selbstbedienung umgestellt. Außerdem wurden dazu 159 freiwillige Aufbaustunden geleistet

Die Konsumgenossenschaft

Konsum-Landwarenhaus
Hatte die Konsumgenossenschaft in Krumhermersdorf von 1945 bis 1952 zwei Gemischtwarengeschäfte und eine Fleischerei, so genügte das schon 1953 nicht mehr Es mußte ein drittes Gemischtwarengeschäft eröffnet werden. 1954 kam eine Verkaufsstelle für Textilien dazu. 1957 wurde das Landwarenhaus in der ehemalige Strumpffabrik von Paul Beyer Nr. 79 als solches ausgebaut und eröffnet. Dadurch konnten alle übrigen Verkaufsstellen zusammengelegt werden. Wegen der Länge des Ortes ließ man nur noch die Fleischerei bestehen, die nunmehr auch andre Lebensmittel führt. Das Konsumlandwarenhaus wurde 1959 zu einem großen Teil auf Selbstbedienung umgestellt. 1958 übernahm die Konsumgenossenschaft die Gaststätte "Ratskeller" und 1960 die Gaststätte "Keglerheim". 1960 hat die Konsumgenossenschaft in Krumhermersdorf 540 Mitglieder.

Die Warenumsätze aller Verkaufsstellen in Krumhermersdorf betrugen:

1955 977 596,00 DM 1958 1 323 700,00 DM
1956 1 051 200,00 DM 1959 1 666 000,00 DM
1957 1 021 700,00 DM    
Konsum-Gaststätte "Ratskeller" Innenansicht

Die Sparkasse

Die Hauptzweigstelle Krumhermersdorf der Kreissgarkasse Zschopau zeigt in den letzten 10 Jahren genau so die Aufwärtsbewegung, wie wir sie schon aus den Warenumsätzen erkennen konnten.

Spargeschäft: Jahr Anzahl der Sparkonten Bestand der Spareinlagen in DM
  1950 1352 210 000,00
  1955 3076 605 000,00
  1960 4117 2 012 000,00
Girogeschäft: Jahr Anzahl der Girokonten Bestand der Giroeinlagen in DM
  1950 337 94 000,00
  1955 423 112000,00
  1960 405 136 000,00

Die Sparkasse Krumhermersdorf eröffnete am 8.12.1953 eine Zweigstelle in Hohndorf, um den Einwohnern von Hohndorf den Weg nach Krumhermersdorf zu ersparen, ihnen aber trotzdem das Sparen zu ermöglichen.

Mit rund 1000 Losen 32 0,5 der Bevölkerung ist Krumhermersdorf am Prämiensparen beteiligt. Von vier Sparpflegern werden rund 1400 Abholsparkunden betreut.

Wenden wir uns noch einmal anderen Dingen zu, die den Wohlstand der Bevölkerung zum Ausdruck bringen:

Bis zum 26.2.1960 waren in Krumhermersdorf angemeldet:

221Motorräder,
19Personenkraftwagen und
5Lastkraftwagen

Zur Zeit hat Krumhermersdorf

703Rundfunkteilnehmer und
74Femsehteilnehmer

und bis die Festschrift gedruckt wird, sind alle diese Zahlen bestimmt schon wied überholt und weiter angestiegen.

Rinderstall Außenansicht

Die Entwicklung der sozialistischen Landwirtschaft

Voraussetzung für die Entwicklung der Landwirtschaft überhaupt ist der Stand ihrer Technik. Standen im Jahre 1947 im damaligen Maschinenhof Flöha für den Stützpunkt Krumhermersdorf nur
2Traktoren
1eisenbereifter Hänger und
2Pflüge
zur Verfügung, so hat sich der Maschinenpark der MTS Herold - Stützpunkt Krumhermersdorf - auf
9 Traktoren
80 Geräte verschiedener Arten
erhöht.

Rinderstall Innenansicht
Damit wurde zwar den einzelbäuerlichen Betrieben eine wesentliche Arbeitserleichterung zuteil, aber die neue Technik konnte infolge der kleinen Flächen nicht rationell eingesetzt und die Marktproduktion nicht wesentlich erhöht werden. Deshalb machte sich auch in Krumhermersdorf die sozialistische Umgestaltung erforderlich. Bereits am 25.2.1958 wurde die LPG ,,Thomas Müntzer" gegründet. Drei Betriebe hatten sich zunächst zusammengeschlossen: Örtlicher Landwirtschaftsbetrieb (das ehemalige Hofgut Nr. 101), Paul Rentsch Nr.92 und Hildegard Uhlmann Nr. 143 mit einer Fläche von 53,3 ha; 4 Industriearbeiter traten bei.

Der Viehbestand am 31.12.1958 betrug:
45 Rinder insgesamt, davon 24 Kühe
20 Schweine insgesamt, davon 8 Zuchtsauen
85 Schafe und
48 Legehennen

Im Frühjahr 1959 wurde ein Jungviehstall in der Scheune von Uhlmann fertiggestellt. Beim Rinderstall der LPG handelt es sich um einen ,,Rinderstall-Anbau" mit 48 Großvieheinheiten, die Baukosten betrugen ca. DM 80 000,00, wovon DM 2500,00 Werte im NAW geschaffen wurden. Am 7.10.1959 wurde dieser in Betrieb genommen.

Durch die verstärkte Aufklärungsarbeit der Arbeiterbrigaden der örtlichen Organe und der Aufklärer der Nationalen Front im März dieses Jahres stieg die Mitgliedzahl der LPG "Thomas Müntzer" (Typ III) auf 30 Mitglieder und die Fläche c 226,6 ha landwirtschaftliche Nutzfläche an.

Gleichzeitig wurde unser Ort ab 4.11.1960 ein vollgenossenschaftliches Dorf. Gründungsversammlung war am 21.4.1960. So entstand die LPG ,,Ganshäuser" mit 8 Mitgliedern und 38,31 ha LNF und die LPG ,,Bornwaldfrieden" mit 93 Mitgliedern und 560,04 ha LNF. Diese letzten beiden Produktionsgenossenschaften arbeiten nach Typ I.

Damit ist die Entwicklung der sozialistischen Landwirtschaft in unserem Ort keinesfalls abgeschlossen. Deshalb ist zu begrüßen, daß die LPG ,,Ganshäuser" sich schon jetzt bereit erklärt hat, Anfang 1961 der LPG ,,Bomwaldfrieden" die Hand zu reichen und sich mit ihr zu vereinigen, um nach und nach zur Groß-LPG überzugehen. Der nächste Schritt muß sein, daß in Kürze auch die Viehhaltung genossenschaftlich betrieben wird. Nur so kann jedem einzelnen Genossenschaftsbauern die Arbeit wesent lich erleichtert und der gesamten Bevölkerung mehr Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden.

Das soll unser Beitrag sein. allen Menschen den Frieden zu erhalten, dann werden wir in Glück und Wohlstand leben können.

Unser Werk wird erfolgreich sein!



Liebe Freunde!

Die Freude und Erinnerung, die uns das Schul- und Heimatfest gab, möge uns allen Kraft und Ansporn sein, die großen vor uns stehenden Aufgaben, die zum Siege des Sozialismus führen, genauso in Gemeinsamkeit zu erfüllen wie zu diesem Fest.