Literatur Drucke

Geheimnisse um die "Ganshäuser"
Zwei Heimatsagen nacherzählt von Herbert Seifert

Zwei der wenigen bekannten Sagen um die nähere Umgebung der Kreisstadt erzählt für "fp" Herbert Seifert nach:

Das geheimnisvolle Licht

Vor langer Zeit ging ein Krumhermersdorfer in später Stunde von der "Gans" in Richtung Krumhermersdorf durch das Tal (1), dessen Quellmulden jetzt für die Wasserversorgung von Zschopau erschlossen sind. Als er in die Nähe des sogenannten "Herrengartens" (2) kam, sah er, wie sich von Vogels Gut aus ein Licht bis zum "Herrengarten" bewegte und dort im Keller verschwand. Das geheimnisvolle Erlebnis sprach sich bald herum, auch andere beobachteten die Erscheinung. Jeden Abend erschien das Licht und verschwand im Keller. Seit der Besitzer den Keller vermauern ließ, ward das Licht nicht mehr gesehen.

Der Geisterhund

Als vor mehr als 100 Jahren Bewohner der "Ganshäuser" von einer Veranstaltung in Krumhermersdorf, der Pfarrstraße (3) folgend, nach Hause zurückkehrten, kam ihnen lautlos ein großer Hund entgegen. In ihrer Nähe kehrte er um, kam wieder zurück wiederholte dieses Manöver mehrmals, lief schließlich auf die damals an der Einmündung in die Alte Marienberger Straße noch stehenden zwei Steinkreuze zu und verschwand. Diese Steinkreuze sollen die Grabmale zweier Offiziere sein, die im Oktober 1813 beim Aufmarsch zur Völkerschlacht bei Leipzig verstarben. Nach Bekanntwerden des Ereignisses wagte sich kaum noch jemand nachts in diese Gegend. Nur einige beherzte Männer wagten wiederholt einen Versuch, und immer begegnete ihnen der Hund, der allerdings keinem etwas zuleide tat. Allmählich schwand die Angst. Man sah in dem Hund ein Symbol der Treue über den Tod seines Herrn hinaus. Die Steinkreuze verwitterten schließlich, und mit ihnen verschwand der Hund.