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Vollstaedt 1981

Prof. Dr. Vollstädt
Einheimische Minerale


VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1981
Hier: Auszug zu Krumhermersdorf

B1: Grube "Heilige Dreifaltigkeit" Zschopau

Im Osten Zschopaus liegt das Gebiet der ehemaligen Fundgrube "Heilige Dreifaltigkeit". Am rechten Ufer der Zschopau erkennt man noch den bewaldeten, langgestreckten NW-SE verlaufenden Haldenzug. Dieser Fund-Punkt wird am sichersten erreicht, wenn man die nach Osten verlaufende Straße nach Krumhermersdorf benutzt. Etwa 700 m nach Überqueren der Zschopau führt von einer Linkskurve spitzwinklig nach rechts ein Feldweg in ein Bachtal hinab. Nach Überqueren des Baches erreicht man in einem Bogen direkt die überwachsene Halde der "Heiligen Dreifaltigkeit" (Abb. 71)

Am geologischen Aufbau des Gebietes sind ausschließlich kristalline Schiefer (Gneis-Glimmerschiefer) beteiligt. Darin steht die hydrothermale Spalten-ausfüllung an, worauf die Fundgrube "Heilige Dreifaltigkeit" baute. Die durchschnittliche Mächtigkeit beträgt 0,5 m. Paragenetisch entspricht dieser Gang der fluor-barytischen Bleierzformation. Den größten Anteil an der Gangausfüllung hat weißer bis hellbrauner Schwerspat, der meist derb auftritt. In kleinen Drusen finden sich jedoch auch gut ausgebildete Schwerspatkristalle. Des weiteren kommen Brauneisenerz und Bleiglanz vor. Am bekanntesten ist das Vorkommen von Pyromorphit. Kleinere, noch fest von Schwerspat umschlossene Drusen enthalten sehr schmale, grüngelbe Kristalle. In größeren Drusen, die nicht mehr völlig abgeschlossen sind, kann man größere Kristalle finden. Diese sind zwar von dunklerem Grün, jedoch meist völlig von Brauneisenerz überkrustet. Manchmal sind die Kristalle an der Basis grün gefärbt und gehen nach oben in ein blasses Braun über. Die hexagonalen, Kristalle werden bis zu mehreren Zentimetern Länge gefunden. Seltener treten Cerrusit sowie gelber und violetter Fluorit auf.

Die Fundstelle ist relativ ergiebig. Die Halde ist jedoch stark bewachsen und man muß tiefer im Haldenmaterial schürfen, um gute Stücke zu finden. Das ist in den letzten Jahren häufig geschehen, auch vom Verfasser selbst. 1966 wurden beachtliche Stufen von grüngelbem Pyromorphit geborgen. Die meisten und repräsentatlveren Stufen stammen aus der Umgebung des verbrochenen Schachtes, wo man noch den anstehenden Baryt sehen kann.