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Brücke

Werte unserer Heimat
Um Olbernhau und Seiffen


Berlin (Ost) 1985

Auszug N3: Rabenberg

Wo der Rabenberg mit einer Bergnase im NW an drei Seiten zum Schwarzwassertal steil abfällt, fand man noch im 18. Jh. eine Ruine mit Resten eines starken Turmes, eines Grabens und doppelter Mauern. Von den Bewohnern der Umgebung wurde sie Raubschloß genannt. Die kurfürstliche Holzordnung von 1560 nennt dafür den Namen Liebenstein. Es ist anzunehmen, daß diese Burg im 13. Jh. Mittelpunkt einer Herrschaft böhmischer Lehnsträger war.

Plan der mittelalterlichen Wehranlage Raubschloß
Liebenstein (Entwurf T. GERLACH und V. GEUPEL)
Die Anlage besitzt eine Gesamtlänge von etwa 80 m und eine Breite von 25 m. Vom Hinterland wird sie durch zwei einfache Erdgräben mit dazwischenliegendem Wall abgeriegelt; das Innere der Burg besteht aus zwei Teilen: Einem annähernd quadratischen Areal und, von diesem durch einen Graben getrennt, dem erhöhten Kernwerk, das von einer teilweise mit trocken gesetztem Mauerwerk ummantelten Felsklippe gebildet wird. Eine flache grabenartige Mulde grenzt die Anlage von der weitgehend natürlich geschützten Spornspitze ab. Die Wehranlage ist in keiner schriftlichen Quelle erwähnt (1); ihr Name ist auf späteren Karten überliefert. Nach den gesammelten archäologischen Funden - zumeist Keramikscherben - bestand die Burg vom 12. bis zum 14. Jh. Sie dürfte ein dörflich-grundherrlicher Sitz gewesen sein und vielleicht mit vom Wald überwachsenen Ortswüstungen, wie dem südöstlich gelegenen Ullersdorf, in Verbindung gebracht werden können. Durch wilde Grabungen sind an dem Bodendenkmal starke Zerstörungen angerichtet worden.


  1. Stand nicht weiter oben, sie sei in der Holzordnung von 1560 genannt?