Bemerkenswerte Kirchenbucheinträge
Die Abschriften aus den Registern erfolgten um 1980
Geburten
- 18/1626
... ist die Hure mit 19 Wochen nach der Hochzeit mit diesem Kinde in die Wochen gekommen
- 10/1628
... welches Kind sie außer der Ehe gezeuget, denn diese obbenannten Personen haben sich in fleischlicher Unzucht vermischet, den nach gehaltener Trauung in 6 Wochen sie solches Kind geboren.
- 13/1628
... einer Jungfrau Kind getauft
- 4/1630
Den 6. Aprilis ... hat unser Heiliger Gott gnediglich entbunden des ehrwürdigen Pfarrers Eheweib
- 10/1631 ... einer Jungfraw Kind getauft. Welche zur Zschoppa gedienet ... und allda geschwengert worden. Wer der vater dazu gewesen, hat sie nicht berichten können, sondern gesagt, daß einer von ||| wie er geheißen habe, weiße sie nicht ... Das Kind dieser Hure ist ein Mägdlein gewesen
- 1632
Michael Mauersberger, Zimmermeister allhier, ist geboren worden zu Rückerswalde, anders Einfall von Fremde in dis Land, das Jahr ist eigentlich unbewußt, sein vater hat geheißen Barthel Mauersberger, ein Zimmermann zu Rückerswalde, dei Mutter Christina [Das soll wohl bedeuten, dass das Jahr nicht mehr zu ermitteln war, weil in (Groß?)Rückerswalde damals keiner Kirchenbücher führte]
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Es folgen 2 leere Seiten, auf die wohl später Geburten nachgetragen werden sollten - was aber offenbar nicht erfolgte.
- 4/1634
ist Martin Franckens Tochter Anna ein Söhnlein getaufft, welches sie in der Unehr von einem Soldaten gezeuget.
- 1/1640
ist Ursula Rudolfin eine junge Tochter getaufft worden, welche sie in der Unehr von einem Sodaten gezeuget
- 4/1641 Bey der Neuberin geschrieben am 17. Februar , anno 1679 und in dis Buch eingetragen. Ihr Vater aht geheißen Peter Oehm, die Mutter Christina, und hat den Namen überkommen, Maria ist sie getaufft worden in dem Bornwald, die Paten sind gewesen ein Beck, welcher sonst genannt worden ist der Bauern-beck, eine Beckin (Frau des Bäckers) und eine Tuchmacherin, alle drei von der Tschopaw.
14 Jahr ist sie alt gewesen, da sie iren 1. Mann genommen, welcher geheißen Matthes Rümmler ein Häusler allhier, in welchem Ehestand sie gelebet 5 jar und 14 wochenund gezeuget 2 Kinder als einen Sohn und eine Tochter. Die Tochter ist gestorben, der Sohn noch am Leben, welcher zu freybergk wohnet. In irem Wittwenstand ist sie geblieben 20 jar. Zum anderen Mahl sich in den Ehestand begeben mit Martin Neuber, welchen Mann sie gehabt 29 jar, verstorben da dieses als im 79. jar geschrieben worden [Geboren um 1611, erste Ehe um 1625, 2. Ehe um 1650. Warum der Eintrag unter 1641 steht, ist unklar - möglicherweise war dort gerade Platz auf den freigelassenen Seiten für die Opfer des Krieges]
- 4/1650
ist Hans Uhlmanns Tochter Maria ein Söhnlein Tobias Graubner getaufft. Dieweil sie sich mit Tobias Graubnern von Elterlein mit fleischlicher Unzucht vermischet
- 2/1655
Magdalena Ulmanin welche sich mit fleischlicher Unzucht eingelaßen ihren Vorgeben nach mit Bastian Richtern aus der Tschopau, ist in etlichen jahren nicht in Dorffe gewesen, jetzt kommt die Hure auch wieder der Obrigkeit mit einem Hurenkinde, es ist doch an dem besen Balge kein gute Ader.
- 3/1658
Matthes Klingern aus Böhmen bürttig, und seinem Weibe Eva, nachdem sie sich zuvor in fleischlicher Unzucht zu Waldkirchen eingelaßen ein junges Söhnlein ist getaufft worden ... Nachbemerkung: Eva hat iren 3 Schwestern, die zufall [zu Fall] kommen sind, nichts wollen nachgeben. Rosina hat ein viertel jar zu früh tauffen lassen, Maria kam 2 mahl zufall, Magdalena kam auch zufall, sie selber, die Eva ist auch gestolpert und und übermßen gefallen. Ach, es ist nicht anders, Eva hat Matthes verführet, den bei ihm war ja allezeit ein christlich gemüth. So ist es sicherlich gewesen.
- 6/1663 Mense Aprilis [Mitte April] Michael Meyern Hausgenossen allhier, sonst Tuchmachern und Meistern in Wolckenstein und seinem Weibe Anna ein Töchterlein durch Nothtauffe Christi einverleibet worden, nachdem die kreißende [gebärende] Frau 3 Tag und Nacht in Kindesnöten [Wehen] gearbeitet. Ob nun zwar die Eltern gewünschet, ihr Kindlein möchte durch den Prdiger die tauffe erlangen, hat doch die Wehmutter [Hebamme] zur Nothtaufe ohne Zeugen und Pathen müssen schreiten, weil sie gesehen, daß das Kind mit dem Tode gerungen da man nach dem priester geschickt, ist auch alsbald nach empfangener heiliger Tauffe in Christo sanft entschlaffen, ehe noch der bothe, der den Prediger holte, in das Pfarrhaus kommen. Nun ruhet es in Christo.
- 1/1665 ist Rosinen Schellkopf ein Söhnlein, welches sie mit Andreas Klammer, einem Lackeyen [Diener] in uneren gezeuget getaufft worden
- 4/1666 Susannen Beyerin, von Kranßel [Cranzahl] beyAnnabergk liegend ein Töchterlein getaufft, so sie in unehren mit einem Reiter von des Obristen Ramßdorf Compagnie, der Schwede genannt, gezeuget.
- 11/1669 Georg Emmern [Ender?] jun. ein sönlein getaufft, da die Mutter Maria bald nach der Geburt ihren Geist trüber auffgegeben
- 19/1678
ist Christian Ebeln, eine Waise, Vaters und Mutters bloß, eine Tochter, welche sie mit Nicolaus Heineln, des Lehnrichters Sohn zu Grünhainichen gezeuget, getaufft worden
- 12/1680
Christoph Ulbricht und seinem Weibe Christina ein Sönlein getaufft. Paten
- Herr Michael Konrad, dessen von Metzschen wohlbestallter Gerichtsverwalter
- Frau Rosina, Herrn Andreas Klammers, Erbrichters Eheweib
- Herr Stefanis, Gastwirt und Hufschmied zu Chemnitz
- Frau maria, Georg Künzels Weib zu Hohndorf
- Herr Christianus, des herrn Amtsschreibers zu Augustusburg Schreiber
- Jungfer Johanna, Herrn Johann Augusto Falckenhagen [?] gewesenen Pfarrers zu Krumhermersdorf Tochter
- Christoff Bernd, Tucghscherer zu Tschopau
- Jungfer Christina, Johann Georg Ulbrichts ehel. Tochter
- Herr Johann Knobloch, wohlbestallter Kammerdiener des Herrn Obersten ...
- Jungfer Rosina Mittelbach von Zeblitz Zimmermeisters Tochter
- Hans Frenzel, Christian Frenzels Sohn
- Jungfer Elisabeth, Christoph Schlägels Stieftochter zu Großolbersdorf
- Veit Breuer, ein Müller zu der Schneidmühle allhier
- Jungfer Rosina, jeremias Ulbrichts, Geleitseinnehmers Tochter
- Meister Christoph Büttner zu Scharffenstein
- Christian Eser, ein Musquetierer [Soldat mit Muskete, einer Art Gewehr]
- Andreas Ebel, ein Musquetier zu Chemnitz
- 12/1697
Maria ein Töchterlein getafft, welches sie mit einem Reiter ind er Unehr gezeuget
- 17/1700
Christina, George Bräuers Weib ein totes Söhnlein geboren, Hat 4 Tage darüber gekreiset [Die Geburt dauerte 4 Tage]
- 16/1701
[Erstmalig werden Tauftag UND Geburt erwähnt]
- 3/1711
Lorenz Großen, dem Steiger [Bergwerks-Beamter] allhier und seinem Weibe Maria ein Söhnlein getaufft. Die Paten ... Caspar Schotten, Hammerschmied von Neunzehen Hahn (Neunzehnhain)
- 8/1711
Hans George Anger, Schichtmeister aufn neuen Werke (Neunzehnhain)
- 15/1711
George David Baumgärtnern, einem Steiger allhier, ein Töchterlein getaufft
- 18/1711
Hans Benjamin Edelmann, einem Bergknappen allhier ein Töchterlein getaufft
- 12/1711
Caspar Schott, Meister und Hammerschmied auf dem neuen Werke
- 3/1712
Christoph Förster, Leineweber in Hahn [Neunzehnhain?]
- 6/1715
Christian Wagner, ein Häusler allhier, dictus alias Schindel (mit Spitzname Schindel)
- 17/1715
Christoph Köhler, ein Zimmer(geselle) aufn Hammer (Neunzehnhain)
- 22/1715
ein Söhnlein getaufft. Ante copulam sacerdotalem congressus scarnalem haburunt deiro infans non legitime natus est ... [das sieht aus wie Küchenlatein, soll wohl heißen: Vor der priesterlichen Hochzeit sind sie zusammengekommen, eine stille Trauung, da das Kind nicht rechtmäßig gezeugt wurde]
- 1/1717
Anna Rosina Stilpnerin (Stülpner) ein Töchterlein, so sie mit Antonio Gursky, einem polnischen Reitknecht außer der Ehe gezeuget, getaufft.
- 21/1717
Anna Rosina, Antoni Guskis conversi polonici uxor [eines protestantisch gewordenen Polen Ehefrau, man bemerke, dass dies bereits das zweite Kind in einem Jahr war!]
- 24/1719
Christian Öhm, dem Totengräber allhier und seinem Weibe Regina ein Söhnlein getaufft. Gab kein groß gewöhnlich Kindtaufmahl und war der erste mit Fürwenden, es wäre alles zu teuer, wollte aber nur den Geistlichen nicht dabei haben, welchem auch unterschiedliche nachgefolget (was dan andere auch so machten)
- 5/1720
Anna Elisabeth Wagner ein Söhnlein getaufft, welches sie in Unehren mit Christian Thalmann von Colditz bürttig, ein Strumpfstricker, gezeuget.
- 10/1723
Anton Gursky, itzig Zeit Laquay (Diener) bei der Frau Oberaufseherin in Zschopau
- Mitte 1724
Johann Gottfried von Planitz, churf. sächs. Leutnant unter der Infanterie und seiner Frau Juliane Elisabeth geb. Metzsch ein Sohn getauft [Es folgt eine lange Liste von Paten, titel- und ämtergeschmückt] ... die übrigen 10 testes [Paten] haben wegen Mangel des Raumes hierher nicht können gesetzet und geschrieben werden, weil das Taufzeugnis zu langsam überschicket worden, da das Folgende allbereits eingeschrieben gewesen.
- 9/1725
Israel Beyern einen Schäferknecht in Schönbrunn und seinem Weibe Anna Rosina ein Sohn, den sie unterwegs geboren bei dem Schmied allhier, als sie zu ihrem Manne, der beim Ort die Schafe gehütet, gehen wollen, getaufft
- 3/1726
Anna Christina Reichelin eine Tochter getauft welche sie in Unehren gezeuget mit Christian Reuthern, einem Bauern allhier, viduo [ein Witwer], welchem sie im Witwenjahr hausgehalten sed male imo pessime [jedoch übel, ja am übelsten!]
- 6/1727
Nachbemerkung zu einem Taufeintrag: Fieng auch wieder an, das gewöhnliche [übliche] Taufessen abzuschaffen, gab nur Butter, Käse und Brod, sonder Zweifel aus Geitz
- 18/1727
Anna Sophia Winklerin, vidua [Witwe] Caspari Winklers, so vor 9/4 jahren melancholisch gewesen und das Messer an die Kehle gesetzet. Gibt vor, sie sei auf dem heimwege aus Zschopau von einem Unbekannten genotzüchtiget [vergewaltigt] worden.
- 2/1728
[Taufeintrag für ein unehelich geborenes Kind, Nachbemerkung über die Mutter] Leugnete gewaltig ihre Schwangerschaft. endlich giebt sie für, und hat es mit einem Eyd bekräftigt, als ob sie auf dem Zschopauer Wege von einer Mannesperson, die sie nicht gekannt, überfallen und genotzüchtiget worden sey. Welches aber Gott bewußt und von vielen nicht geglaubt wird, wegen ihres bösen Lebens. Deus convertat ivam [Gott wird sich von ihr wenden]
- 5/1728
Theophilus Rudolph, Strumpfwirker und Häusler
- 4/1730
Anna Rosina Richterein Kind getauft, so mit einem Cürrasier-Reuther ... in Unehrn zugehaltenund Faktum continuirlich auch sogar im heiligen beichtstuhl geläugnet und verhört und verstockt geblieben. Dojus [Deus] convertat [s. oben]
- 11/1730
Johanna Sophie Fritzschin, des Lehrers Tochter, so mit einem Musquetier ... untern Vorwandals ob er sie heiraten wolle, eine geraume zeit um und nachgegangen und geschwengert worden
- 9/1731
[Über die Paten:] ... solche insgesamt sind zum ersten Mahl Gevatter gewesen und haben beten müssen.
- 5/1733
[nachbemerkung] Dieweil aber die Mutter vor der geburt sehr viel ausgestanden und das Kind sehr schwach gewesen und nach 24 Stunden sich geändert [gestorben ist], die Frau aber sicher und nachlässig gewesen ist, so haben sie zwar nach dem Pfarrer geschickt, aber nicht erreichet, daher die Wehfrau taufen lassen, wiewohl einige gesehen, daß dasselbe bereits verschieden.
- 24/1735
In der Stunde, da es [das Kind] soll zur Taufe angekleidet werden, verstirbt es ohn dasß es jemand gewahr wird und tauffen kann
- 3/1736
Ward Herrn Johann Gottlob Beyern, Schul Substituo [Vertreter des Schulmeisters] und seinem Eheweibe Johannen Sophien ... mitten in der Epillepsi und größten convulsionibus [Krämpfe] ein totes Söhnlein zur Welt geboren. [Anm.: Mit Epilepsie waren damals alle stark krampfartigen Zustände gemeint]
- 12/1738
Theophilus Rudolph, Strumpfwirker und Lustgärtner
- 13/1739
[über einen Paten] Christian Wagner ... als des Kindes Großvater, welcher anstatt des Dragoners, der den Gevatterbrief nicht angenommen und mit Schmähreden zurückgeschickt, Pate worden
- 4/1741
Christiana Beata Öhmin, gebürtig von Erbisdorf, so in Unehrn sich eingelaßen mit Christian Paapen, ein Cürrassier-Reuther
- 6/1741
[Eine Geburt ohne Mutter!] Der Vater ist Nicolaus Stefan, Cürassier-Reuther
- 10/1741
[Seltsam, seltsam!] ist David Richtern, Mäurer bei seinem Bruder Hans Christoph Richtern und seinem Weibe Anna Sophie nach erlittenen heftigen Geburtsschmerzen und schwerer Geburt ein totes Töchterlein geboren worden, so dreifach zur Welt gekommen.
- 19/1741
ist Meister Hans Christoph Martins Hufschmieds und Accise_Einnehmers Eheweib Anna Rosina durch Gottes sonderbare [besondere]Gnade aus gefährlichen und schweren Geburtsschmerzen errettet und mit einem toten Söhnlein gesegnet worden.
- 23/1741
ist Maria Rosina Öhmin, nachdem sie 4 Nächte und 3 Tage mit heftigen und unbeschreiblichen Schmerzen in Kreißen zugebracht, durch Gottes höchste Gnade und Segen glücklich entbunden und eines totgebornen Söhnleins genesen, welches dreifach zur Welt kommen