Nachrichten
Letztmalig Ende 1998
Der Obrigkeiten hatte unser Ort schon viele. Die waren mehr oder minder damit zufrieden, dass Krumhermersdorfer ihre Steuern zahlten und nicht zu sehr aufmuckten. Gab es Probleme, wurden Gemeindeväter und Erbrichter geholt, die hatten dann die Leute zu überzeugen. Es sah dabei immer so aus, als wäre die Gemeinde Krumhermersdorf frei in ihren Entscheidungen. Aber nun:

Freiheit ade?

Wenn man Gemeindevertretungen hört, existierte diese Freiheit seit der Wende sowieso nur noch auf dem Papier. Der "finanzielle Spielraum" sei praktisch gegen Null gegangen, die Möglichkeiten zur Eigeninitiative damit ebenso. Logische Folge also die Eingemeindung Krumhermersdorfs nach Zschopau. Trotzdem: Von irgendwas muss ja wohl die Erschließung des Gewerbegebietes im Oberdorf bezahlt worden sein, die Erschließung und der Straßenbau im Eigenheimgebiet bei der Kirche, die komplexe Sanierung des Rathauses ... alles Fördermittel? Nana, bei Fördermitteln braucht es doch immer einen Eigenanteil. Und Straßenanlieger-Gebühren wären da wohl auch nicht nötig gewesen.

Nun also wird die kommunale Verwaltung optimiert, die Dienstleistungen für die Bürger verbessert; das erinnert aber sehr an "erhöhten Gebrauchswert" aus DDR-Zeiten. Geschlossene Mittel-Schule und demnächst zu schließende Grundschule, das Bad vor dem AUS, Straßen wie früher voller Flicken und Löcher; und für jeden Behördenweg in Zschopau einen Parkplatz suchen: Ist das die Verbesserung?

Zschopau ist durch die Eingemeindung "Große Kreisstadt" geworden. Wenn ich mich recht erinnere, wollte auch die BRD 40 Jahre lang die DDR eingemeinden. Als es schließlich klappte, waren die Freude im Westen und der Dank im Osten nur von kurzer Dauer.       (H.D. 02'99)

Die Eingemeindung zum 1.1.1999

Bürgermeister Tausch im letzten Amtsblatt

Zum 1.1.99 wird nun unsere Gemeinde in die Stadt Zschopau eingegliedert. Für die Krumhermersdorfer Bürger und Einwohner soll diese Eingemeindung aber keine Nachteile bringen. Im Gegenteil; die kommunale Verwaltung soll optimiert werden, die Dienstleistungen für den Bürger sollen verbessert werden.

Ab den 1.1.99 wird die Gemeindeverwaltung und deren Mitarbeiter schrittweise nach Zschopau verlegt.

Die Krumhermersdorfer müssen aber nicht gleich alles in Zschopau erledigen. Wir werden in Krumhermersdorf zwei Amtstage einrichten, an denen eine Angestellte die Sorgen der Bürger entgegennimmt. Außerdem bin ich ebenfalls zu bestimmten Zeiten im Gemeindeamt und für viele sowieso persönlich und telefonisch zu erreichen.

Als vertretendes Gremium wird der Ortschaftsrat (in der Zusammensetzung des jetzigen Gemeinderates) weiterhin für Sie tätig sein.

Das Nachrichtenblatt der Gemeinde wird eingestellt. Nachrichten und Bekanntmachungen für unsere Ortschaft werden im Stadtanzeiger (den jeder Haushalt erhält) veröffentlicht.

Alles in Allem beginnt für Krumhermersdorf nun eine neue Zeit.

Für die Zukunft erscheint es noch wichtiger, daß die Dorfgemeinschaft zusammenzuhält und Gemeinsamkeiten findet. Nur durch das Engagement des Einzelnen in Vereinen und Gruppen kann die Identität unseres Dorfes bewahrt werden und die Gemeinschaft gestärkt werden.

Zum Abschluß bedanke ich mich bei allen Krumhermersdorfern und bei allen Angestellten und Mitarbeitern der Gemeinde für die Jahre der guten Zusammenarbeit und für das entgegengebrachte Vertrauen.


C+H Doerffel
Krumhermersdorf 1999
Die Eingemeindung
im Gezänk der Parteien

Stellungnahme zur Eingemeindung

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