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Werte Zschopau 1977

Das Gansbachtal

Das wenig begangene Gansbachtal liefert in einer Reihe von Sammelbrunnen Trinkwasser für Zschopau. Zusammen mit einer Zuführung aus der Karl-MarxStädter Wasserleitung wird es über die Zschopaubrücke am Steghaus der Stadt zugeleitet, die auch aus dem Schotterstrang an der Zschopau sowie aus dem Kölpelbachtal und von Weißbach Trinkwasser erhält.

Das untere Gansbachtal wird von dem vom Zschopenberg kommenden und wegen seiner schönen Aussicht auf Zschopau gern begangenen Wurzelweg gekreuzt, an dem die "Heilige Dreifaltigkeit Fundgrube" betrieben wurde. Wie hier setzen in der Umgebung von Zschopau an mehreren Stellen in Glimmerschiefern Gänge der fluorbarytischen Bleierzformation auf. Während die Gruben "GöpelZeche" und "Freudiger Bergmann Stollen" westlich der Stadt nur noch auf älteren geologischen Spezialkarten verzeichnet sind, die dort 9 einzelne Gänge unterschiedlicher Streichrichtung und streichender Länge - maximal 500 m - erkennen lassen, findet man vom bedeutendsten Gang dieses Reviers südöstlich der Stadt noch Haldenreste. Diese enthalten auch Gangmaterial. Er streicht hier von Nordwest nach Südost und ist über etwa 1 km zu verfolgen, seine durchschnittliche Mächtigkeit betrug 0,5 m.

Dieser Gang wurde von der Fundgrube "Heilige Dreifaltigkeit" bebaut. Der eigentliche Gegenstand des Bergbaues war silberhaltiger Bleiglanz. Wichtigste Gangart ist meist weißer, derber Schwerspat. Mineralogisch interessant ist dieses Vorkommen durch den in der Oxidationszone reichlich auftretenden Pyromorphit, ein chlorhaltiges Bleiphosphat, welches hier grün gefärbt ist und deshalb auch als Grünbleierz bezeichnet wird. Diese Kristalle können bei einem hexagonal-prismatischen Habitus mehrere Zentimeter Länge erreichen. Daneben treten häufiger Brauneisenerz, seltener Flußspat und Cerussit (Bleikarbonat) auf.