![]() |
Literatur Mitteilungen |
![]() |
1160 - 1180 | Ortsgründung. Fast alle Orte der Umgebung werden in dieser Zeit gegründet. Unser Ort liegt an der Westgrenze des "Hersfelder Klosterlandes", Grenze ist die "Alte böhmische Straße" (Salzstraße), heute Alte Marienberger Straße. Dieses Klosterland reicht von Döbeln fast bis Niederlauterstein, von der Zschopau bis zur großen Striegis |
1292 | Eine Urkunde wiederholt die Grenzbeschreibung des Hersfelder Klosterlandes. |
1369 | 1. urkundliche Erwähnung unseres Ortes als Hermannstorff. Hermanstorff untersteht der Burg Rauenstein, die ihrerseits den Herren von Waldenburg gehört (aber noch nicht lange) |
um 1400 | Bau der 1. Krumhermersdorfer Kirche, von der noch ein Portal existiert. 1428 wird sie erstmals urkundlich erwähnt (1), 1434 Wolkenstein unterstellt. |
1426 | Beginn der Hussiten-Kriege in Sachsen. Möglicherweise ging damals der südliche Nachbarort Berthelsdorf unter. 1452 ist seine Flur schon mit Wald bewachsen. |
1493 | 1. urkundliche Erwähnung (2) von Bergbau auf Krumhermersdorfer Gebiet. Wahrscheinlich stehen - wie in anderen Orten auch - Bauernhöfe leer, denn als Bergmann kann man in den neuen Städten (Annaberg, Marienberg ab 1521) mit etwas Glück viel mehr verdienen als es ein Bauer kann. |
1539 | "Hermersdorf" wird evangelisch. Ein Inspektionsprotokoll erwähnt unter anderem eine baufällige Schule und einen armen Schulmeister. 1548 erfolgt der Befehl zum Führen von Kirchenbüchern. Das älteste vorhandene Exemplar beginnt aber erst 1613. |
1551 | 1. Nennung unseres Ortes als "Krümmen"-Hermsdorff in Steuerlisten. Aus diesen Listen geht hervor, daß in dieser Zeit viele Frondienste durch Geldabgaben abgelöst wurden. |
1567 | Der Landjägermeister Cornelius von Rüxleben erhält statt Gehalt vom Kurfürst die Abgaben und Dienste der Krumhermersdorfer. Er fällt jedoch bald darauf in Ungnade und wird in Leipzig eingesperrt. Die Abgaben fallen 1622 wieder an den Kurfürst zurück. |
um 1590 | Die erste Landkarte mit Teilen Krumhermersdorfs. Die Ortslage ist wie heute. |
1632 | 30-jähriger Krieg in Sachsen. Nach einer Partisanenaktion von Krumhermersdorfen zur Rückeroberung von Pferden läßt der kaiserliche General Holck eine Strafexpedition durchführen. Der Ort brennt ab, die Einwohner werden erschlagen. Die Pest hält Nachlese, und es kommen etwa 700 Personen um, das sind fast alle. In den Folgejahren sind Plünderungen häufig. Die wenigen verbliebenen Einwohner trauen sich wochenlang weder aufs Feld noch in die Kirche.. |
1654 | Georg Friedrich von Metzsch erhält die Abgaben Krumhermersdorfs. Familie von Metzsch wohnt im Ort bis 1780. Bis 1690 werden die im Krieg abgebrannten Güter neu mit Bauern besetzt. |
um 1710 | Wiederaufnahme des Bergbaus unter dem Name "Heilige Dreifaltigkeit". Der Ertrag ist gering, trotzdem ist das Bergwerk bis 1883 in Betrieb. |
1720 | Der erste Strumpfwirker wird genannt. Bis zum Fabrikbau ist das Strumpfwirken eine Haupterwerbsquelle der Krumhermersdorfer. |
1735 | Brand im Gut der Familie Metzsch. Diese zieht in ein anderes Gut, die alten Gutsfluren werden zerlegt und an Bauern verkauft. Diese Güter heißen nun Hofgüter. |
1756 - 1758 | Neubau der Kirche. 1784 erhält sie auch eine Orgel. |
1780 | Familie Metzsch verkauft ihre Rechte auf Krumhermersdorf. Aber erst 1837 wird unser Ort wieder "staatlich", kommt aus Privatbesitz an das Amt Augustusburg. |
1813 | Durchmarsch aliierter Truppen auf der böhmischen Straße. Den Krumhermersdorfern passiert nichts. (3) |
1821 | Beginn der Industrialisierung Krumhermersdorfs mit dem Bau der Spinnerei im Bornwald (Ruinen unterhalb der Bornwaldstraße).In dieser Zeit entsteht die Siedlung Bornwaldhäuser, die zu Krumhermersdorf gehört. Die Spinenrei brennt wenig später ab und wird nicht wieder aufgebaut. (4) |
um 1830 | Krumhermersdorf het etwa 1000 Einwohner, davon 130 Strumpfwirker |
1885 | Durch die neue Strumpffabrik Öhme verliert die Strumpfwirker innung an bedeutung und löst sich auf. Um 1900 entstehen weitere Fabriken (Korsettfabrik (5), 2. Öhmefabrik) |
1885 | Bau der oberen Schule. Die untere Schule (Kaufhalle) entstand bereits 1845. Überlegungen zu einer Zentralschule fanden keinen Anklang. |
1888 | Krise der textilindustrie. Um Arbeitslose vorm Verhungern zu schützen, gibt die gemeinde unentgeltlich Essen aus. Später führt das zum Spitzname SUPPENLAND. |
1907 | Bau der unteren Talsperre Neunzehnhain und der Wasserleitung nach Chemnitz, die das Krumhermersdorfer Gebiet mit einer Brücke überquert. Beginn des Abbruchs der Bornwaldhäuser. 1911-14 Bau der oberen Talsperre. Bau der Bornwaldschänke als Ersatz für die Bornwaldmühle. |
um 1915 | Anschluß krumhermersdorfs ans Elektrizitätswerk. Wasserleitung und Gas folgen erst nach dem Krieg, ebenso die Busverbindung nach Zschopau |