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1632 und Folgejahre:
30-jähriger Krieg im Ort


Kirchenbücher Krumhermersdorf, (verlorene) Chronik aus dem 1. Band

1632 Überfall auf das Dorf
Weil man etliche Soldaten unten im Dorfe abgesetzet und [ihnen] die Pferde genommen [hat] welches nicht nur hiesige Leute, sondern auch benachbarte verübet, [haben] General Holcks Völker [Soldaten] auf ihres Generals Befehl das Dorf angestecket [angezündet]; niedergehaun, was sie angetroffen, also daß sie etlichen die Köpfe in einem Hieb abgehauen [haben] und der Kopf den Berg [hin]abgelaufen, das Corpus [Körper] aber liegengeblieben [ist], welches jämmerlich zu sehen gewesen. Und sonst übel verfahren, wie die Rudera [Reste, Rückstände] noch ausweisen.

1634 Pest nach der Zerstörung
Die darauffolgende Pest, welche aus diesem Dorfe eine Wüstenei gemacht, maßen [weil] innerhalb 2 Jahren bis 700 Personen aus diesem verstorben.

Kein Pfarrer mehr im Ort
Von dem gedachten Jahre [1632] an biß auf 1654 keine Pfarrwohnung und eigenen Pfarrer hier gewesen, sondern unterdessen von dem Pfarrer in Waldkirchen8) als Filial [Außenstelle] versorget worden. Da er denn nicht nur in gedachter Feuerbrunst (1632) sondern auch Krieg und Hassesgefahr bei diesem Dorfe viel ausgestanden und niemals von seinen Pfarrkindern gewichen, welches wohl zu bemerken.