![]() 01.12.2004 Freie Presse, Karl-Heinz Frackowiak |
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Zwei Stück Muffelwild - ein Widder und ein Schaf, zwei Rehe und drei Wildschweine: So lautete die Ausbeute der Drückjagd am Wochenende an der so genannten Kalten Küche im Bornwald. Insgesamt 38 Jäger aus Pockau und benachbarten Jagdbezirken hatten im Morgengrauen über drei Stunden auf den Hochsitzen des Revieres ausgeharrt, um trotz der widrigen Witterungsbedingungen dem Wild aufzulauern.
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Kirsten Uhtmann aus Krumhermersdorf war erfolgreich bei der Jagd im Bomwald. Sie erlegte einen vierjährigen Widder. |
Der Bestand an Muffelwild umfasst in dem rund 2500 Hektar großem Revier des Lengefelder Born- und des Heinzewaldes 120 bis 150 Tiere, erläutert Pockaus Forstamtsleiter Gunter Haase. »Das ist für diesen Wald ein zu großer Bestand«, erklärt Haase und verweist auf die Schälspuren, die das Muffelwild zum Beispiel an Jungfichten hinterlässt. Die Jagd sei deshalb notwendig. Der Schwerpunkt liegt laut Haase auf dem Abschuss jüngerer Tiere. Entsprechend dem von der Oberen Jagdbehörde jährlich festgelegten Abschussplan soll der Anteil an Lämmern 40 Prozent nicht überschreiten.
»Muffelwild ist keine einheimische Wildart«, erläutert Haase. Unverfälschte oder weitgehend reine Wildbestände des Mufflons leben nur auf Sardinien und Korsika. Die Paarhufer seien zu Beginn des 20. Jahrhunderts in vielen Teilen Europas aus Jagdgründen eingebürgert worden. »Im Bornwald war das 1976 der Fall«, weiß Gunter Haase genau. Die Hörner der männlichen Tiere, der Widder, sind stark geschwungen und werden in der Jägersprache Schnecken genannt. Die weiblichen Tiere tragen nur selten kleine, sanft nach hinten geschwungene Hörner.