Auf, auf
zum fröhlichen Jagen!

Das Haupt- und Staatsvergnügen hoher Herren ist bis heute die Jagd. Einen Hirsch schießen! Um dieses Hobby seines Kurfürsten kümmerte sich vor 400 Jahren Cornelius von Rüxleben, der Landjägermeister

"Saugarten auf Paul Wanders Hain"
nennt eine Karte von 1590 ein abgegrenztes Gebiet in der Nähe der Stelle, die heute "Am Kreuz" heißt
Den Grundstock zu großen Jagdrevieren hatten die Herren von Wettin, die Kurfürsten, bereits im 15. Jahrhundert gelegt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts brachte der Kurfürst August fast alle größeren Wälder des Erzgebirges in seinen Besitz. Der Landjägermeister (im Prinzip ein Minister), dem diese Wälder unterstanden, war eine einflußreiche Person bei Hof.

Zu jener Zeit bevorzugten die Fürsten die Deutsche Jagd. Dabei wurde das Wild durch bewachte Stellnetze eingekesselt und dann vom bequemen Sitzplatz aus durch die fürstliche Jagdgesellschaft abgeschossen. Kein Vergleich zur anstrengenden, halsbrecherischen Hatz über Felder und Wiesen, Gräben und Hecken nach einem einzigen Hirsch, genannt französische oder Parforce-Jagd. Mittels der deutschen Jagd ließ sich obendrein ein großer Hofstaat verpflegen.

In manchen Waldungen war eigens für die Jagd ein spinnennetzförmiges Wegesystem angelegt.  Wie die Strahlen der Windrose teilten acht Wege den Wald in ein Windrad mit acht Flügeln und trafen sich auf einer zentralen Lichtung. Diese Lichtung hieß im Bornwald/ Heinzewald Bei der Kreuzbuche und lag in der Nähe der heutigen Kalten Küche. Deren Name deutet schon an, daß man sich dort um die (kalte) Verpflegung für die Jagdgesellschaft kümmerte. In einem Gehege in unmittelbarer Nähe davon wurde das Wild zusammengetrieben und dann Stück für Stück dem Kurfürst vor die Flinte gejagt.

Die Krumhermersdorfer Chronik macht deutlich, wieviel Wild es gab - und das Schloß Moritzburg zeigt heute noch die schönsten Tiere!


  Reichste Silberfunde!!
1551 - Der Bauer zahlt:
Reformation
Grundherr von Rüxleben in Ungnade
Kirchenbücher
Zerstörung des Dorfs 1632