Literatur
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Paul Lauerwald und Siegfried Wietstruk
Ortschroniken - warum, was, wie


Berlin (Ost) 1983

Dieses Buch sollte zu DDR-Zeiten das Schreiben von Ortschroniken in staatlich gelenkte Bahnen zwingen. Es wurde zwar nicht so deutlich ausgesprochen, doch man erwartete eine Huldigung an die Leistungskraft von Arbeiterklasse und Sozialismus. Und ein strenges Verurteilen anderer Gesellschaftsordnungen. - Ortschroniken, die nicht nach den genannten Regeln abgefasst waren, konnten keinesfalls öffentliche Anerkennung finden; im Gegenteil, sie waren verdächtig, Ideologie des ewig-gestrigen Klassenfeindes unters Volk zu bringen ... entsprechend langweilig und lebensfern ist dieses Buch, und man muss es sich nicht antun, es zu lesen. Die folgenden Auszüge sollen das dem DDR-unkundigen Leser ein wenig vermitteln.


  1. und es steht zu vermuten, dass diese Zahlen (wie überall in der DDR) straff nach oben aufgerundet waren.
  2. die möglichst in der Partei waren siehe Kommentar zu den Mogel-Wahlen 1989
  3. und (nur mündlich) auch eventuelle Kopien zu Hause sind nicht zulässig
  4. Welch panische Angst, der Forscher könne Dinge entdecken, die der Partei nicht gefallen, und diese Entdeckungen bei sich verstecken!
  5. Die erste Aufzählung ist auch eine Rangfolge, die zweite schreibt die zeitliche Wichtung der zu sammelnden Daten fest.
  6. Im Klartext: Zur Qualifizeirung dürfen nur Parteigenossen fahren.

In solch ein Krampf-Kollektiv wollte man auch die Autoren um 1984 einbinden. Doch es wurde nichts daraus ...