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Stopp 1991

Gerd Stopp
Die Heilige-Dreifaltigkeit-Fundgrube
Zschopau, ein klassischer Fundort von Pyromorphit


Zeitschrift Lapis, Christian Weise Verlag München, Nr. 5/1991 Seiten 13 ff

Abseits der großen sächsischen Bergbaureviere Freiberg, Annaberg und Schneeberg liegt südöstlich von Chemnitz die Stadt Zschopau. Auch hier ging vom Anfang des 15. Jahrhunderts bis 1884 Bergbau um, der jedoch nie größere Gewinne erbrachte.
Oben: Pyromorphit-Kristalle bis 2 mm auf Baiyt. Größe der Stufe 6,5 x 3,5 cm. Maßnerschacht.. Sammlung: Stopp. Foto: Weiß.
 
Unten: Stengelige Pyromorphit-Kristalle bis 4 mm. Größe der Stufe 5,5 x 4 cm. Maßnerschacht. Sammlung: Stopp. Foto. Weiß.
Oben: Pyromorphit-Kristalle bis 8 mm. Heilige Dreifaltigkeit. Sammlung: P Schlegel. Foto: Weiß.
Unter den Mineralogen und Sammlern wurde der Ort besonders durch die schönen Stufen Pyromorphit bekannt, die in zahlreichen Museen und Privatsammlungen zu finden sind. Sie stammen von der Grube "Heilige Dreifaltigkeit", die gleichzeitig die größte und bedeutendste des Zschopauer Bergbaureviers war.

Geologie und Lagerstätte

Die gangformigen Vererzungen des Zschopauer Reviers setzen westlich und südöstlich der Stadt im dunklen Glimmerschiefer auf. Es handelt sich um Spat- bzw. flache Gänge mit Streichen von NW bis SO, die in der Mineralisation der Freiberger fluorbarytischen Bleierzformation (fba-Formation) vergleichbar sind. Der Erzbringer war auch hier der silberhaltige Bleiglanz, während edle Silbererze nur einen geringen Teil des ausgebrachten Silbers ausmachten.

Der mächtigste Gang ist der "Heilige Dreifaltigkeits-Flacher Gang" mit einer Erstreckung von etwa 900 m, einer Mächtigkeit von 1,7 bis über 3m und einem Einfallen von 700 nach West. Im Südosten schart sich der "Reiche Hoffnung-Flacher Gang" mit gleichem Einfallen, aber einer geringeren Mächtigkeit von etwa 40 cm an, derbesonders in der letzten Betriebsperiode im 19. Jahrhundert abgebaut wurde.

Berghauptmann J. C. Freiesleben erwähnt in seinem Werk "Die sächsischen Erzgänge in einer vorläufigen Aufstellung ihrer Formation" (Freiberg, 1843) eine Zschopauer Formation:

"Die Zschopauer Formation steht der vorigen (der Halsbrücker F.) sehr nahe, ist jedoch einfacher. Sie ist ausgezeichnet durch Schwerspath und Flußspath, mit silberarmen Bleyglanz, Grün-, Braun- und Weißbleyerz, in Begleitung von Quarz, Hornjaspis, Stilpnosiderit, Kupfer-, Schwefel- und Arsenkies, selten mit Kalk- und Braunspath, Silbersch würze, gediegen Silber und Rothgültigerz, noch seltener mit Blau Bleyerz (einer Pseudomorphose von Galenit nach Pyromorphit). Meist wird sie sporadisch von der Freiberger Kupferformation begleitet. Sie kömmt meist auf sehr mächtigen Spath- und Flachen Gängen im Glimmerschiefer vor.
In bandförmiger Structur der Gangmasse und Drusenbeschaffenheit hat diese Formation Ähnlichkeit mit der Halsbrücker. Ihre Erzmittel aber sind zerstreut und wenig bedeutend."

Etwa 1 cm großer PyromorphitKristall auf Baryt. Fund 1989 auf der Halde am Maßnerschacht. Sammlung und Foto: Weiß.
Farbzonare Pyromorphit-Kristalle von der Grube Heilige Dreifaltigkeit. Länge der Kristallgarbe 5 mm. Sammlung: Stopp. Foto: Weiß.

1845 vereinigte Freiesleben die Zschopauer mit der Halsbrücker Formation, er befuhr die Zschopauer Gruben während seiner Amtszeit und seine Angaben gelten als recht sicher.

Trotz der beachtlichen Mächtigkeit des "Heiligen Dreifaltigkeits-Ganges" führte er keine besonders reichen Erzmittel. Der Bleiglanz tritt körnig und feinverteilt oder als größere Akkumulationen im derben Schwerspat auf, der den weitaus größten Teil der Gangausfüllung bildet. In der Oxidationszone ist der Galenit meist in Ceiussit und seltener in Pyromorphit umgewandelt.

Bergbaugeschichte

Der früheste urkundliche Nachweis des Zschopauer Bergbaus ist ein Vertrag zur Förderung des Silberbergbaus in der Waldenburgischen Herrschaft vom 14. Oktober 1407. Neben anderen Bergbauorten wie Ehrenfriedersdorf und Geyer wird auch Zschopau genannt und erhält gleichzeitig die Bergfreiheit.

Die genaue Lokalisierung der ersten Bergbauanlagen ist heute nicht mehr möglich. Im Jahre 1478 wurde danndie "Fundgrube bey der Tzschopp jenseits des waßers" an Zschopauer Bürger verliehen, sie ist identisch mit der späteren "Heiligen Dreifaltigkeits-Fundgrube".

Bereits in den ersten Jahren des Betriebes konnte neben dem Bergzehnten zusätzlich freies Silber gewonnen werden, wie Abrechnungen Freiberger Münzmeister zu entnehmen ist. Sicher traf man im Eisernen Hut und der Zementationszone der Lagerstätte, wie auch in anderen Revieren, reiche Erze an, die mit geringem Aufwand gewonnen wurden.

Oben: Bis 4 mm lange nadelige Pyromorphit-Kristalle vom Maßnerschacht. Sammlung: Stopp. Foto: Weiß.
 
Bis 4 mm lange Pyromorphit-Kristalle auf Baryt von der Halde am Maßnerschacht. Sammlung und Foto: Weiß
Oben: Pyromorphit-Kristalle bis 7 mm von der Heiligen Dreifaltigkeit. Fund 1989. Sammlung: Schüler. Foto: Weiß.
Im Jahre 1555 ersuchten die Gewerke der "Heiligen Dreifaltigkeit" Kurfürst August um den Bau einer eigenen Schmelzhütte und sandten ihm zu diesem Zweck Erzproben zu. Er zeigte sich nicht abgeneigt, beauftragte aber Bergmeister Markus Röhling und den Zehnter Hans Unwirth mit einer Grubenbefahrung. Im vorliegenden Bericht wurde dem Kurfürsten die Rückstellung des Schmelzhüttenbaus um ein Jahr, in der Hoffnung auf ein Veredeln der Erzgänge, geraten, sowie eine kurfürstliche finanzielle Beteiligung am tiefen, wasserlösenden Erbstollen, was auch geschah. Der Bau der Hütte ist nicht belegt, jedoch bestand bereits zu dieser Zeit ein Pochwerk am Ufer der Zschopau.

Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Grube weiter betrieben, ohne jedoch Ausbeute abzuwerfen. Durch den Dreißigjährigen Krieg kam der Zschopauer Bergbau wie überall in Sachsen zum Erliegen. Wirtschaftliche Not nach dem Krieg ließ das Aufleben des Bergbaus mit seinen Vorrechten erstrebenswert erscheinen, die Grube "Heilige Dreifaltigkeit" wurde nun von der Stadt als "Communbergbau" finanziert.

Das 18. Jahrhundert brachte eine erneute Belebung des sächsischen Bergbaus unter der Leitung fähiger Bergbeamter wie z. B. Heinrich von Trebra im Bergamt Marienberg. Er war auch für den Zschopauer Bergbau zuständig und schreibt in seinem "Bergmeister-Leben und Wirken in Marienberg" (Freiberg, 1818):

"Auf einem der mächtigsten, und nach Erzbauen in obern Mitteln über dem Stolln, sehr hoffnungsvollen Gange, Heilige Dreyfaltigkeit benannt, zu Zschopau, unternahm ich ebenfalls den Bau eines Kunstzeuges. Von schönen grünen, weissen und schwarzen Bleyerze, und derben reinen, wenn gleich silberarmen Bleyglanze, war hier vorlängst schon, zu weiterer Untersuchung der Tiefe, überredend eingeladen worden."

Die "Heilige Dreifaltigkeit" befand sich in lebhaftem Betrieb, wie der Grubenriß von 1786 belegt. Der tiefe Erbstollen war auf eine Länge von 673 m vorgetrieben, der "Heilige Dreifaltigkeiter Fund- und Kunstschacht" traf in einer Teufe von 60 m auf das Niveau des Erbstollens und soll noch 38 m tiefer gehen. Der zweite Tagesschacht, "Maßner- und Stollenschacht" benannt, ging 39 m nieder und über die Mittelort genannte Strecke, sowie zwei weitere Schächte ebenfalls bis auf den Erbstollen. Die neue Radstube war 1786 bereits vorgerichtet, sie sollte über den 320 m langen oberen Stollen, der im Gansbachtal zu Tage tritt, mit Aufschlagwasser versorgt werden.

Auch vom oberen Stollen gehen Schächte nieder, über den Mittelort bis auf den tiefen Erbstollen. An erzreichen Stellen befinden sich teils beachtliche Überhauen oder Gesenke. Der Name Kupferschacht deutet auf das Beibrechen von Kupfererzen hin.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde im Gansbachtal ein neuer Tagesschacht abgeteuft. r traf in 43 mTiefe auf den Erbstollen, dieser wurde noch etwa 130 m nach Südost aufgefahren.

Um 1830 erlosch der Bergbau auf dem "Heiligen Dreifaltigkeits-Flachen Gang", im Jahre 1835 kamen die Tagegebäude der Grube zur Versteigerung. Eine 1870 gegründete Neue Silberbaugenossenschaft löste sich bereits 1884 trotz zeitweilig guter Erzausbringung wieder auf. Das Sinken der Silberpreise, höhere Betriebskosten und die Einführung der Goldwährung ließen den Bergbau zum Erliegen kommen.

Anfang des 20. Jahrhunderts soll ein einzelner Bergmann einige Zeit in der Grube gearbeitet und Mineralstufen gewonnen haben.

Die aktuelle Situation

Oben: Baryt-Kristalle mit Fluorit vom Neuen Tagesschacht. Größe der Stufe 6 x 7cm. Sammlung: Bretschneider.
 
Unten: Pyromorphit-Kristalle von der Heiligen Dreifaltigkeit bei Zschopau. Größe des Kristallstocks 2cm. Sammlung: Stopp. Foto: Weiß.
Oben: Gelbe Fluorit-Kristalle vom Neuen Tagesschacht. Größe der Stufe 6 x 6cm. Sammlung: Uhlig.
 
Unten: Kammförmig-blättriges Aggregat aus tafeligen Baryt-Kristallen von der Heiligen Dreifaltigkeit. Größe der Kristalle bis 2cm. Größe der Stufe. 5 x 4,5 cm. Sammlung: Stopp.Foto:»Weiß.
Die Halden am Maßner- und Stollenschacht lieferten in vergangenen Jahren noch schöne Stufen Pyromorphit und auch etwas Cerussit. Jetzt sind sie zum größten Teil abgefahren und verschliffen, die Fundmöglichkeiten sind sehr gering.

Vor wenigen Jahren wurde vom VEB Bergsicherung Schneeberg das Kappergewölbe auf dem Maßnerschacht geöffnet und der Schacht bis zum Mittelort aufgewältigt. Es sollten Sicherungs- und Erkundungsarbeiten durchgeführt und auch die Restbestände des Grünbleierzes gewonnen werden. Leider wurden durch die Ereignisse des Jahres 1990 die Arbeiten überstürzt unterbrochen und der Schacht mit einer Betonplombe versiegelt. Den Nutzen hatten wohl nur die zahlreichen Sammler, die den Schacht befuhren, am Vorkommen des Pyromorphits einen regelrechten Raubbau betrieben und leider auch ihren Müll zurückließen.

Der tiefe Erbstollen und auch das Mundloch im Gansbachtal sind verstürzt, der neue Tagesschacht ging schon vor über 40 Jahren zu Bruch. In Zschopau existiert seit 1989 eine Gruppe von Freunden des Altbergbaus, die sich zum Ziel gestellt hat, die Grube nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. In Verbindung mit den zuständigen Behörden ist vorgesehen, den tiefen Erbstollen abschnittsweise wieder aufzuwältigen und je nach Situation weitere Grubenbereiche zu erschließen.

Wenn auch die materiellen und finanziellen Mittel zur Zeit für solch ein Vorhaben sehr begrenzt sind, bleibt doch zu hoffen, das eines Tages wieder eine Befahrung der Grube für Interessenten möglich sein wird.

Mineralbeschreibung

Bis auf die wenigen Angaben von J. C. Freiesleben fehlen Aufzeichnungen über die während der Betriebsperiode geförderten Minerale (1). Lediglich das Grünbleierz gelangte in Museen und Privatsammlungen. Historische Stufen weiterer Minerale der "Heiligen Dreifaltigkeit" sind dem Verfasser nicht bekannt. Somit stützen sich die Beschreibunen auf Haldenfunde der letzten Jahre und Beobachtungen in den bis vor kurzem zugängigen Grubenabschnitten.

Bleiglanz (Galenit), PbS

Der Bleiglanz als wichtigster Silberträger, kommt in Zschopau fast ausschließlich derb, im weißen oder rosa Schwerspat, seltener in Fluorit eingesprengt vor. Auf der Halde des tiefen Erbstollens wurde ein nur 1 mm großer Kubooktaeder auf Fluorit gefunden.

Pyromorphit (Grün- oder Braunbleierz), Pb5[Cl/(P04)3)]

Die Grünbleierzstufen haben die Grube über die Ländergrenzen hinaus bekannt gemacht und sind noch heute das Ziel zahlreicher Schürfe von Mineraliensammlern auf den Haldenresten. Das Vorkommen beschränkt sich jedoch auf einen relativ schmalen Bereich um den Maßner- und Stollenschacht nahe der Obeffläche bis in größere Teufen. Die besten Stufen dürften aus dem bereits abgebauten Preßbau stammen.
Der Pyromorphit kommt in der typisch hexagonal-prismatischen Kristallform vor, die Farbe variiert von gelbbraun, gelblich bis kräftig apfelgrün, teilweise auch an einem Kristall. Die begehrten kräftig grünen Stufen sitzen in Drusen und Spalten des Baryts meist in Gangmiitte, als Kristallrasen oder teilweise beachtlichen Konkretionen. Kristalle von über 3 cm Länge sind nicht selten.
Das liegende Salband und auch das anstehende Nebengestein sind stark brekziös, mit Quarz und Limonit verkittet. Hier findet man die größten Kristalle, bis 5 cm lang und gelb oder bräunlich gefärbt. Meist sind sie jedoch mit Limonit überkrustet und liegen auch nur locker in lehmgefüllten Hohlräumen. In den letzten Jahren konnten schöne Stufen aus dem unteren Bereich des Maßnerschachtes geborgen werden.

Cerussit (Weißbleierz), PbCO3

In der Oxidationszone recht häufiges Mineral, meist jedoch nur als er??? Massen oder Krusten um verwitterten Bleiglanz. Gut ausgeprägte Kristalle sind selten, sie treten im löchrig zerfressenden Baryt in Partien des Mittelortes am Maßnerschacht auf. Die größten gefundenen Kristalle erreichten 10 mm Durchmesser bei annähernd kugeligem, flächenreichen Habitus, aber auch tafelige und säulige Formen sind bekannt.

Baryt (Schwerspat), Ba504

Dieses Mineral ist die Hauptgangart der "Heiligen Dreifaltigkeit" und kommt derb in reinweißen oder rosa, grob kristallinen Massen vor. In Drusen des Mittelortes finden sich gut ausgebildete, sargförmige, milchigweiße Kristalle bis 2 cm Länge.
In tieferen Bereichen des Maßnerschachtes bildet der Baryt in meist lehm-gefüllten Drusen gelbliche, grobblättrige Aggregate mit bis 8cm großen Einzelkristallen und feinlamellare, rosa Blättchen, oft mit kleinen, blassen Fluoritwürfeln verwachsen.
Am neuen Tagesschacht im Gansbachtal wurden weiße, grobblättrige Stufen und hübsche "Barytnüsse" auf gelbem Fluorit gefunden.

Fluorit (Flußspat), CaF2

Als untergeordnete Gangart im Schwerspat eingesprengt. Im Maßnerschacht treten nur kleine, blasse Kristalle auf, am tiefen Erbstollen ist Fluorit gut auskristallisiert häufig und bildet kleine würfelige Kristalle mit blaßblauer, grüner oder hellgelber Farbe. Typisch für diesen Bereich sind stark verzerrte, parkettierte Kristalle mit Kantenlängen bis etwa 5cm.
Im Gansbachtal wurden schöne Fluoritstufen mit bernsteinfarbenen, etwa 2 cm großen Kristallen und teilweiser Verwachsung mit Baryt gefunden. Sie entstammen mineralisierten Spalten des Nebengesteins, vermutlich aus größeren Tiefen, denn im oberen Stollen sind die Gangarten stark verwittert.

CaIcit (Kalkspat), CaCO3

Calcit war sehrs elten,im Maßnerschacht wurden kleine, blättrige Kristalle auf Baryt in interessanter Paragenese mit Pyromorphit beobachtet.

Chalkopyrit (Kupferkies), CuFeS2

Bisher konnten nur wenige Belegstücke mit Anflügen von Kupferkies gefunden werden, vermutlich kam das Mineral im Bereich des Kupferschachts häufiger vor, (Auftreten von sekundären Kupfermineralen!).

Pyrit (Schwefelkies), FeS2

Als radialstrahlige Konkretionen in Spalten des Glimmerschiefers am oberen Stollen im Gansbachtal festgestellt. Kristalle konnten bisher nicht gefunden werden.

Aragonit CaCO3

Als Mineralneubildung in Form der "Eisenblüte" in den alten Bauen des Oberen Stollen recht häufig. Die weißen, nur wenig verästelten Gebilde erreichen allerdings nur 1 cm Länge.

Azurit, Cu3[OH/CO3]2

Selten als Anflüge, Krusten oder winzige Kristalle auf Baryt im Maßnerschacht.

Malachit, Cu4(CO2/CO3]

Selten als Anflüge oder Krusten zusammen mit Azurit im Maßnerschacht.

Mennige, Pb2O4

Der erste, sicher belegte Fund von Mennige in Sachsen wurde 1978 auf der Halde des Maßnerschachtes gemacht. In weißem Baryt befanden sich bis millimetergroße, orangerote Einsprenglinge. Von den weiteren, von Freiesleben angegebenen Mineralen fehlen bisher Belege, doch bleibt zu hoffen, daß bei erneuter Auffahrung der alten Strecken auch neue Funde gemacht werden.

Ein blaues, zum Teil nierig ausgebildetes Mineral,

das in Krusten im Bereich der alten Grubenbaues um den Kupferschacht gefunden und ursprünglich für Chalkanthit gehalten wurde, konnte noch nicht identifiziert werden. Es handelt sich wohl um ein mehr oder weniger amorphes Kupfersilikat bzw. -phosphat.


Danksagung
Der Verfasser dankt Herrn Dr. E. Thieme, Chemnitz, für die Aufarbeitung der Bergbaugeschichte und den Herren R. Uhlig und G. Bretschneider, beide Chemnitz, für die Bereitstellung von Belegmaterial.


  1. Woher hat Simon, der Stadtchronist von 1821 dann seine Kenntnisse?