Freie Presse, um den 6. August 1991
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Neue Chance für Kreiskrankenhaus in Krumhermersdorf
Arbeit des Abwasserzweckverbandes unter Kritik - Stützmauer wird gebaut

KRUMHERMERSDORF (DOE). Das Gewerbegebiet oberhalb von Krumhermersdorf hat eine Perspektive. In einer Sondersitzung am 30. Juli stimmte die Gemeindevertretung des Ortes den Vorstellungen des Landkreises zu, das Krankenhaus hier zu errichten.

Gunther Bräuer vom Baudezernat des Landratsamtes erläuterte dazu, das das weitere Gebiet um Zschopau ein neues Krankenhaus brauche, unabhängig davon, daß hier die Stadt Zschopau liege und der Sitz der Kreisverwaltung sei. Der Krumhermersdorfer Standort biete aus heutiger Sicht mit Abstand die besten Voraussetzungen. Die Entscheidung dafür oder dagegen werde die Landesregierung voraussichtlich noch in diesem Halbjahr fällen.

"Unter Kritik" stehen 10 Jahre danach praktisch sämtliche Abwasserobjekte der damaligen Zeit: Uneffektiv, zu teuer. Was im Ort wirklich in Betrieb ging, ist im Prinzip eine Fortsetzung der Komplexmodernisierung aus DDR-Zeiten ...
Unter Kritik stand dagegen zur turnusmäßigen Gemeindevertretersitzung am 6. August die Arbeitsweise des Abwasserzweckverbandes. Der ursprüngliche Terminplan, nach dem Börnichen, Krumhermersdorf, Waldkirchen und Witzschdorf Abwasserleitungen erhalten sollen, war nicht mehr einzuhalten. Wie Olaf Bitterlich, Vorsitzender des Verbandes erläuterte, stehen dem Verband noch in diesem Jahr 1,2 Millionen Mark Fördermittel zur Verfügung. Dieses Problem sei nicht mit "Feuerwehraktionen" in Vermessung und Projektierung zu lösen, so die Gemeindevertretung. Und wenn gebaut werde, dann nicht irgendwie 700 Meter im Oberdorf von Waldkirchen, weil man da mit der Vermessung am weitesten sei, sondern nach Abstimmung mit allen beteiligten Gemeinden. Als Erstes das, was gemeinsam als Wichtigstes eingeschätzt werde.

Die Interessengruppe arbeitsloser Frauen im Ort unter Leitung von Silvana Beyer hatte zum Thema: "Was kann man gegen Arbeitslosigkeit tun?" einen Maßnahmekatalog erarbeitet. Dieser Katalog enthält Vorschläge für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Nach Beratung in der letzten Hauptausschußsitzung wurde deshalb den Gemeindevertretern vorgeschlagen, zwei weitere Personen über ABM für Sozialarbeiten und für die Ortsverschönerung in gärtnerischen Hinsicht einzustellen.

Den Abgeordneten war das jedoch noch zu wenig konkret, deshalb wurde die Entscheidung einen Monat vertagt.

Das Straßenbauamt habe zugesagt, noch im September mit der Reparatur der eingestürzten Straßen-Stützmauer zu beginnen, so der Bericht über die Arbeit der Ausschüsse. Die Telekom wolle zwei weitere Münzfernsprecher im Ort installieren. Außerdem liefen die Vorbereitungen zum Krumhermersdorfer Badfest am Wochenende auf Hochtouren - auch das obligate "Wildschwein am Spieß" sei schon da.