Im Bornwald:

Obere Talsperre Neunzehnhain

Obwohl umzäunt und für den Wanderer nicht direkt zugänglich, bietet die im Wald eingebettete Obere Talsperre Neunzehnhain von den Randwegen, aber auch von einigen weiter entfernten Standpunkten des Bomwaldes einen reizvollen Eindruck. Besonders bleibt die den Wasserkörper umgebende Stille in tiefer Erinnerung.

Erbaut wurde die Anlage wenige Jahre nach der Unteren Talsperre 1911 bis 1914 mit einem Kostenaufwand von 2,8 Millionen Mark. Bereits 1913 begann der Wasserstau und damit die Inbetriebnahme. Die 288 m lange und 33 m hohe Sperrmauer ist aus Glimmerschieferbruchsteinen unter Verwendung von Zement-Trass-Mörtel errichtet, am Fuß 27,5 m, auf der Krone 4,5 m breit und besitzt eine Mauermasse von 51.600 m3. Das Fassungsvermögen der Sperre beträgt 3 Mio. m3 Wasser, womit sie heute zu den kleinen Anlagen zählt. Der Wasserspiegel befindet sich 525 m ü. NN, die überstaute Fläche nimmt rund 29 ha ein, und das wasserreiche Einzugsgebiet umfaßt nur 14 km2. Einen besonderen Eindruck vermittelt die Anlage dann, wenn der Sperrenraum gefüllt ist, das Wasser in einem 40 m breiten Wasserfall überfließt und zu Tale tost.

Die Obere Neunzehnhainer Talsperre hat gegenwärtig nur noch einen begrenzten Anteil am Chemnitzer Trinkwasseraufkommen. Dafür hält sie einen anderen Rekord. Sie stellt die mit Abstand qualitativ beste Trinkwassertalsperre dar. Das Wasser ist von solcher Reinheit, daß das Sonnenlicht bis auf den Talsperrengrund gelangen kann. Die natürliche Entwicklung von pflanzlicher und tierischer Substanz im Wasser, welche besonders bei Anwesenheit von Stickstoff und Phosphor rasch zunimmt, ist die geringste in ganz Mitteleuropa.

Text aus Werte unserer Heimat, Band 28: Das mittlere Zschopautal.


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